Absolut irre! Kulturzentrum untersagt Theaterstück „Warten auf Godot“ – weil da nur Männer auftreten
In dem weltberühmten Stück , das vor 70 Jahren uraufgeführt wurde, gibt es nur Männerrollen. Der irische Autor Samuel Beckett verfügte, dass diese Rollen auch nur von Männern gespielt werden dürfen.
Absurder geht es nun wirklich nicht. In der niederländischen Stadt Groningen darf das weltberühmte Theaterstück „Warten auf Godot“ nicht gespielt werden. Das dortige Kulturzentrum untersagte die geplante Aufführung. Die Begründung: In dem Stück würden auf der Bühne nur Männer auftreten. Das sei ein Verstoß gegen die Regeln des Kulturzentrums.
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Das Stück des irischen Dramatikers und Literatur-Nobelpreisträgers Samuel Beckett (1906-1989) ist schon absurd genug. Vor 70 Jahren wurde sein Stück uraufgeführt, in dem es um zwei Landstreicher geht, die auf einen gewissen Godot warten, der bekanntlich nicht kommt. Doch was daraus nun die Verantwortlichen des Kulturzentrums in Groningen machen, ist an Absurdität nicht zu überbieten.
Zum Eklat kam es, als nur Männer zum Casting eingeladen wurden
In der Kultureinrichtung wollte nun die englischsprachige Theatergesellschaft der Groninger Universität „Warten auf Godot“ im März aufführen. Doch als zu dem Casting für die fünf Männerrollen auch nur männliche Schauspieler eingeladen wurden, platzte den verantwortlichen Herrschaften in dem Kulturzentrum der Kragen.
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„Es gehe nicht an, dass Gruppen von Menschen ausgeschlossen würden“, sagte eine Sprecherin des Zentrums der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Dies sei nun auch der Grund, warum man in dem Haus das Theaterstück nun abgesetzt hätte.
Nun könnte die Theatergesellschaft ja klein beigeben und wenigstens eine oder zwei Männerrollen mit Frauen besetzen. Doch das geht aus rechtlichen Gründen nicht. Denn Beckett selbst hatte unter Androhung von gerichtlichen Verfügungen bestimmt, dass die Männerrollen in dem Stück nur von Männern gespielt werden dürfen.
Doch das entspricht nicht den Regeln des Kulturzentrums, wie die Sprecherin sagt. Allein ein Casting müsse schon für alle Geschlechtergruppen offen stehen.
Regisseur Oisín Moyne (26) versteht die Welt nicht mehr. „Als ob ich in einem absurden Traum gelandet bin“, sagte er der Tageszeitung Dagblad van het Noorden. Er habe überhaupt nichts dagegen, dass auch Frauen Männerrollen spielten. Nur fürchtet seine Theatergruppe gerichtliche Schritte durch die Stiftung, die Becketts Rechte verwaltet. „Wir sind nur eine kleine Gesellschaft, und das können wir uns nicht leisten.“