Polizisten sind am Unglücksort im Einsatz. Nach einem vermeintlichen Raubüberfall auf seinen Vater war ein Sechsjähriger im August in der Tiroler Ache in Österreich ums Leben gekommen.
Polizisten sind am Unglücksort im Einsatz. Nach einem vermeintlichen Raubüberfall auf seinen Vater war ein Sechsjähriger im August in der Tiroler Ache in Österreich ums Leben gekommen. Georg Köchler/Zoom Tirol/APA/dpa

Es ist eine unfassbare Wende, die jetzt im Fall des toten Leon (✝6) aus Tirol ans Tageslicht kommt. Vor sechs Monaten machte der Fall riesige Schlagzeilen, weil der Vater bewusstlos neben dem leeren Buggy seines Kindes gefunden wurde, der offenbar orientierungslose Junge in einen Fluss gestürzt und ertrunken war. Nun haben die Ermittler den 37-jährigen Vater festgenommen.

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„Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürfte der 37-jährige Mann gegen 4.00 Uhr mit seinem sechsjährigen Sohn in einem Kinderbuggy im Bereich der sogenannten Redford-Promenade im Gemeindegebiet von St. Johann zu Fuß unterwegs gewesen sein“, hieß es in einem ersten Polizeibericht.

Leon (✝6) wurde leblos im Fluss gefunden

Die Beamten gingen damals davon aus, dass sich dann von hinten ein bislang unbekannter Täter angenähert und dem Mann einen gezielten und wuchtigen Schlag mit einer Flasche auf den Hinterkopf versetzt habe. Der Vater sei zu Boden gesackt und bewusstlos liegen geblieben. „In Folge dürfte der Täter die Geldtasche und das Mobiltelefon des Mannes an sich genommen und die Flucht in unbekannte Richtung ergriffen haben“, mutmaßte die Polizei.

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Das Opfer wurde – nach wie vor bewusstlos – gegen 5.20 Uhr von einem Passanten aufgefunden. Der rief sofort Polizei und Krankenwagen. Als der Vater zu sich kam, der nächste Schock. Er fragte nach seinem sechsjährigen, geistig beeinträchtigten Kind, das nicht mehr in der Nähe war.

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In der Tiroler Ache in Österreich wurde die Leiche des sechsjährigen Jungen gefunden.
In der Tiroler Ache in Österreich wurde die Leiche des sechsjährigen Jungen gefunden. Georg Köchler/Zoom Tirol/APA/dpa

Und die Suche endete schrecklich. „Das Kind dürfte selbstständig aus dem Kinderwagen gestiegen und unbeabsichtigt in die Kitzbühler Ache gestürzt sein, wo er abgetrieben wurde und ca. 600 Meter flussabwärts nur noch tot geborgen werden konnte“, teilte die Polizei damals mit.

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Nun also die krasse Wende. Hat der Vater den Überfall vorgetäuscht, seinen Sohn selbst ums Leben gebracht? „Es besteht der Verdacht, dass der angebliche Raub­überfall nicht stattgefunden hat und der Vater selbst für den Tod des Buben verant­wortlich ist“, verkündet das Landeskriminalamt Tirol am Mittwochmorgen.

Ermittler nehmen Vater von Leon fest

Florian A. habe in einer ers­ten Vernehmung die Vorwürfe bestritten und seine bisherige Darstellung bekräftigt, teilte das LKA mit. „Die Staatsan­waltschaft geht jedoch auf­grund der bisherigen Ermitt­lungsergebnisse von einem dringenden Tatverdacht des Mordes und der Vortäu­schung einer Straftat aus.“ Zum einen soll der Vater die Flasche, die angeblich als Tatwerkzeug eingesetzt wurde, laut Überwachungsvideos selbst im Buggy dabeigehabt haben. Zum anderen passen seine Verletzungen nicht zum vermeintlichen Tathergang.

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Im Raum steht laut Ermittlern eine Überforderungssituation. Leon litt demnach seit seiner Geburt am seltenen Syngap-Syn­drom, das seine Motorik be­einträchtigte und ihn jede Nacht bis zu 20 Mal wach werden ließ.

Florian A.s Verteidiger konnte die Festnahme seines Mandanten nicht nachvollziehen. „Die Polizei wirft ihm scheinbar vor, er habe seinen Sohn von seiner Krankheit erlösen wollen. Mein Mandant ist schockiert über diesen Vorwurf und bestreitet ihn vehement“, meinte der Anwalt zur Tiroler Tageszeitung.

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Nun muss das Landesgericht Innsbruck über die Verhän­gung der Untersuchungshaft entscheiden.