Manche Essens-Fotos, die angeblich aus Pflegeheimen stammen, sind alles andere als lecker.
Manche Essens-Fotos, die angeblich aus Pflegeheimen stammen, sind alles andere als lecker. imago/Ralph Lueger

Dass ein Krankenhaus kein Luxus-Hotel ist, dürfte den meisten Menschen klar sein. Und doch ist es so, dass gutes Essen Balsam für die Seele ist. Schon bei Erkältungen achten wir alle darauf, uns etwas Gutes zu tun. Doch was vereinzelt in Kliniken und Seniorenheimen serviert wird, sorgt bei manchen Menschen für Kopfschütteln. In einer Gruppe auf Facebook werden Bilder der Gerichte gesammelt … über manche kann man nur staunen.

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Auf der Seite „Wir fotografieren unser Essen – Seniorenheim / Krankenhaus“ stellen die Betreiber regelmäßig Bilder online, die sie angeblich von Patienten in Kliniken und Altenheimen bekommen haben. Gleich vorweg: Natürlich gibt es unter den Gerichten, die hier gezeigt werden, auch viele tolle Beispiele – etwa Altenheime, in denen regelmäßig Dinner abgehalten werden, bei denen sich der Chefkoch richtig ins Zeug legt.

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Ernährung in Altenheimen: Manche Essens-Fotos machen einfach ratlos

Aber: Leider kommen einige der Fotos, die sich hier entdecken lassen, aus einer anderen Richtung. Erst vor ein paar Tagen wurde etwa ein Bild veröffentlicht, schon beim Anblick vergeht einem der Appetit: Ein Teller mit nackten Nudeln, dazu ein Häufchen Kartoffeln und eine Kelle Remouladensoße. Ein matschiger, liebloser Haufen. „Abendessen in einem Altersheim im Landkreis Heidenheim“, schreibt die Frau dazu. „Nudeln mit Kartoffeln und Remoulade aka Eigenkreation der Küche.“

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Die Reaktionen: Fassungslos. „Wenn ich mir sowas Suspektes zuhause mache, ist das ja eine Sache.. aber in einem Altersheim, gehört sowas nicht“, schreibt eine Nutzerin in einem Kommentar. Eine andere schreibt, es sei einfach nur „lieblos und schäbig“.

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Am gleichen Tag: Ein Foto einer Schüssel Nudeln, übergossen mit einer dünnen Tomatensoße – laut Beitrag handelte es sich sogar nur um Tomatensaft. „Gibt es dort keine Kontrollen? Oder überhaupt einen Verantwortlichen? Ich arbeite selber in einem Seniorenheim, aber sowas gibt es wirklich nicht. Noch liebloser geht es schon gar nicht mehr“, schreibt eine Frau dazu.

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Ein Nutzer kommentiert: „Bei dem Bild hätte ich jetzt getippt, dass es sich um den Inhalt des Schweineeimers handelt... So sah unserer auf jeden Fall aus, wenn wir die Reste entsorgt haben.“

Immer wieder sind auch Fotos zu sehen, die das Essen zeigen, das manche Frauen angeblich nach der Geburt ihrer Kinder in Krankenhäusern vorgesetzt bekamen. In einer Klinik in Worms gab’s zwei Scheiben Brot, etwas Butter, ein Ei und eine Scheibe Wurst. „Das ist schwach“, schreibt eine Frau dazu. „Ich hätte jedes Mal danach einen Elefanten verspeisen können. So ein schmerzhafter Marathon frisst Unmengen an Kraftreserven.“

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Essen in Kliniken: Das bekamen manche Frauen nach der Geburt ihrer Kinder

Auch andere berichten davon, dass sie nach ihrer Geburt reichlich Hunger hatten, es aber nur wenig Essen gab. Allerdings kann man auch hier nicht verallgemeinern: In anderen Kliniken gab es für die frischgebackenen Müttern sogar kleine Buffets.

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Vielen ist ein Dorn im Auge, dass die Essens-Rationen sehr spärlich ausfallen. Ein Bild zeigt etwa das Abendessen in einem Berliner Krankenhaus: Zwei trockene Scheiben Brot und eine Mini-Portion Leberwurst.

Ein Nutzer kommentiert, es komme nicht auf die Menge an, sondern auf die Nährstoffqualität… und mit gesunder Ernährung habe das nichts zu tun. Andere konnten auch andere Erfahrungen sammeln. „War auf verschiedenen Stationen im selben Krankenhaus. Auf einer Station konnte man sich das Frühstück und Abendbrot selbst zusammenstellen, was gut war (da genügend Auswahl) und auf einer anderen Station bekam man sowas vorgesetzt.“

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Die Meinungen über die Fotos gehen auseinander – ob sie wirklich immer echt sind, lässt sich nur schwer nachprüfen. Und: Viele der Menschen, die kommentieren, haben in den Krankenhäusern auch gute Erfahrungen gemacht. Aber: Dass es in Kliniken und Seniorenheimen immer wieder Probleme mit der Ernährung gibt, bewies schon eine Auswertung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung auf Basis von 48 deutschen Krankenhausstationen.

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Essen in Kliniken: Experten sehen Kostendruck als Grund für schlechte Versorgung

Mehr als 35 Prozent der Patienten waren demnach mangelernährt, bekamen zu wenig Essen oder die falsche Nahrung. Grund dafür auch: Der Kostendruck. „Pro Patient werden für das Essen am Tag 4 bis 5 Euro ausgegeben und das kann sich dann ja jeder selbst ausrechnen, das ist eben dann das unterster Qualitätsniveau“, sagte etwa der Münchner Ernährungsmediziner Prof. Hans Hauner in einem Interview.

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