Hamster, sag mir, was du hortest
Jede Nation sorgt auf ihre Weise vor. Raten Sie mal, was die Deutschen gern bunkern. Aber das ist vielleicht doch zu einfach zu erraten ...

Berlin - Wir Menschen sind nun mal Jäger und Sammler. Besonders deutlich wird es in diesen Corona-Zeiten. Im Kampf gegen das Virus ist es sehr vernünftig, zu Hause zu bleiben. Klar, dass man sich dann vielleicht etwas mehr als sonst mit Lebensmitteln und sonstigen Dingen des täglichen Bedarfs ausstatten muss.
In Deutschland sind seit Wochen vor allem die Regale für Nudeln und Toilettenpapier immer wieder leer. Was horten die Menschen anderswo? Eine Umfrage ergab jetzt: andere Länder, andere Hamsterkäufe. Zwar ist unter anderem auch in Skandinavien, den USA, Großbritannien und Israel Toilettenpapier in den Supermärkten Mangelware. Italiener finden das Klopapier-Horten seltsam, schließlich haben Bäder in Italien ein Bidet, also ein niedriges Waschbecken, an dem man sich nach dem Toilettengang reinigen kann. Und aufs Hände schütteln (danach) soll man ja sowieso verzichten.
Knapp sind hier hingegen Desinfektionsmittel jeder Art – ebenso in vielen anderen Ländern weltweit. In der Türkei gibt es derzeit keine Chance, noch an „Kolonya“ zu kommen – die türkische Form des Kölnisch Wasser. Es wird traditionell Besuchern gereicht, aber auch auf Reisen kann man sich damit die Hände „erfrischen“. Praktisch: Mit einem Ethylalkohol-Gehalt von etwa 80 Prozent wirkt es desinfizierend.
In Spanien wird neben Klopapier und Pasta seit einigen Tagen in den Läden auch Wein knapp. In Italien stehen die Menschen ebenfalls häufiger vor leeren Weinregalen. Denn da sie nur noch Zuhause essen, kaufen sie auch mehr ein. Die Franzosen verstehen auch in der Not zu leben. Sie jagen und sammeln ihr geliebtes Baguette, Rotwein – und Kondome.
In Skandinavien riefen Behörden dazu auf, von Hamsterkäufen von Medikamenten wie Paracetamol und Insulin abzusehen. In den USA sind stilles Wasser, Fleisch - und Waffen gefragt, bevor die Läden dicht machen. In Bulgarien verschwanden unter anderem Zitrusfrüchte aus den Märkten.
Die Niederländer hamsterten offenbar Marihuana: Kurz vor der Schließung der Coffee-Shops wegen der Corona-Pandemie standen die Menschen am vergangenen Sonntag davor in Schlangen an.