Kommt bald die Vier-Tage-Woche für alle? Diese Unternehmen haben sie bereits – und SO geht es den Mitarbeitern damit
Wie ist es möglich, eine bessere Work-Life-Balance zu schaffen? Eine Idee: die Vier-Tage-Woche. Aber: Geht das wirklich?

Unsere Arbeitswelt verändert sich ständig. Noch vor drei Jahren hätte sich niemand vorstellen können, dass einmal so viele Arbeitnehmer in Deutschland dauerhaft im Homeoffice arbeiten würden – doch die Corona-Pandemie machte es möglich. Und auch fernab dieser Entwicklung denken immer mehr Menschen darüber nach, wie es möglich ist, eine bessere Work-Life-Balance zu schaffen. Eine Idee: die Vier-Tage-Woche. Aber: Geht das wirklich?
Lesen Sie auch: Horoskop für heute, Montag, den 29. August 2022: So wird Ihr Tag – laut Ihrem Sternzeichen >>
Der Ansatz: Die wöchentliche Arbeitszeit wird auf vier Tage verteilt, Arbeitnehmer haben somit zum Wochenende einen weiteren Tag frei. Es gibt bereits Firmen, die dieses Modell erfolgreich eingeführt haben, etwa das Unternehmen Reuse Haustechnik in Kassel, berichtet die Bild-Zeitung.
40 Mitarbeiter hat die Firma, für sie alle gilt die Vier-Tage-Woche. „Uns ist wichtig, dass unsere Mitarbeiter gesund bleiben und dass es ihnen gut geht, dass der Kunde zufrieden ist. Gefühlt ist die Stimmung positiver“, erklärt Chef Stephan Rech (37). „Auch der Kunde freut sich über längere Erreichbarkeit. Und es hat den Vorteil, dass wir früher mit unserer Arbeit fertig werden.“
Lesen Sie auch: Darf ich während der Arbeit im Internet surfen? Und darf der Arbeitgeber das überwachen? >>
Die Arbeitszeit wird auf vier Wochentage aufgeteilt
Die 37 Arbeitsstunden werden auf vier Tage pro Woche aufgeteilt. Das gefällt – natürlich – auch den Mitarbeitern. „Ich könnte es mir schwer vorstellen, wieder zu einer Fünf-Tage-Woche zurückzugehen“, sagt etwa der Angestellte Patrick Schlag (32). „Die drei Tage Wochenende fühlen sich wie ein Kurzurlaub an.“ Mit dem freien Tag könne er mehr anfangen als mit den paar Stunden mehr Feierabend. „Ich bin erholter und merke, dass ich mehr Zeit für private Dinge habe, die ich schon am Freitag erledige.“
Auch in der Légère Hotelgroup in Wiesbaden soll ab dem 1. Januar 2023 die Vier-Tage-Woche gelten, über alle Geschäftsbereiche hinweg. „Es ist sehr verlockend, drei Tage in der Woche frei zu haben. In der freien Zeit, die man nach Feierabend hat, macht man eher weniger. Aber natürlich ist man dann auch abends länger weg, deswegen musste ich das mit meinem Partner absprechen“, sagt Hotelfachfrau Janine Mende (25). Für sie sei das Modell genial, denn ihr Hobby ist das Reiten – und mit einem zusätzlichen freien Tag klappt das besser.
Lesen Sie auch: Todesdrama in München: Mädchen (7) wird in Hotelgarten von Statue erschlagen >>
Studie: Produktivität bei Vier-Tage-Woche steigt, Stresslevel sinkt
Auch in anderen Ländern wurde in der Vergangenheit bereits über die Vier-Tage-Woche diskutiert – in Island fertigte man sogar Untersuchungen dazu an.
Lesen Sie jetzt auch: Beschlossen: In mehr als 300.000 Berliner Wohnungen ab Herbst nur noch 17 Grad! >>
Das Ergebnis einer Studie: Die Angestellten hatten laut eigenen Aussagen trotz der reduzierten Arbeitszeit weniger Stress – das liegt sicherlich auch daran, dass mehr Zeit für Familie, Freunde und Hobbys bleibt, was für eine bessere Work-Life-Balance sorgt. Die Produktivität an den getesteten Arbeitsstellen sei gleich geblieben oder habe sich sogar verbessert. Denn: Die Mitarbeiter strukturierten ihre Arbeitsroutine besser.