Die Zweiräder der Marke Simson sind bei vielen Menschen mit Erinnerungen verbunden - dazu gehört auch der Duft.
Die Zweiräder der Marke Simson sind bei vielen Menschen mit Erinnerungen verbunden - dazu gehört auch der Duft. imago/Ralph Peters, imago/mm images

Es war für viele Menschen in der DDR ein Stück Freiheit – das erste eigene Moped! Wind in den Haaren, Flexibilität, ein knatternder Auspuff unter dem Po … das Gefühl, das viele damit verbanden, machten etwa die Mopeds der Firma Simson aus der DDR zum Kult. Nun widmet sich eine Ausstellung im Dresdner Verkehrsmuseum den Zweirädern. Und: Man kann die Gefährte dort nicht nur sehen und hören, sondern tatsächlich auch riechen!

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DDR-Kult: Simson als Parfum! So riecht der Duft der Knatterkisten

Der Grund: Speziell für die Schau wurde ein Parfüm entwickelt, dass nach den DDR-Motorrädern riecht. „Im Eingangsbereich der Ausstellung wird der Besucher die Möglichkeit haben, einen kurzen Film zur Ausstellung zu sehen“, erklärt Thomas Eisentraut vom Verkehrsmuseum dem „MDR“. „Gleichzeitig wird er den legendären Sound der Simson hören – und da war das Gedankenspiel naheliegend, dass man auch den Geruch irgendwie imitieren und für die Besucher vermitteln kann.“

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Zuerst habe man noch einmal am Tankdeckel der Simson geschnuppert, dann überlegt, wie sich der Geruch wohl extrahieren lässt. „Das ist natürlich nicht ungefährlich.“ Deshalb habe man sich einen professionellen Parfümeur gesucht: Uwe Herrich arbeitet seit Jahrzehnten in Dresden, mischte schon Düfte für den Liechtensteiner Fürstenhof.

Jugendliche mit ihren Mopeds nach ihrem Einsatz während der Kartoffelernte der LPG Dahme.
Jugendliche mit ihren Mopeds nach ihrem Einsatz während der Kartoffelernte der LPG Dahme. imago/Werner Schulze

„Um an den Duft des Mopeds sich heranzuarbeiten, muss man sich überlegen: Was riecht denn da?“ Man könne verschiedenen Weihrauch verwenden, außerdem Eibisch – „und für Metall benutzen wir Pflanzen, die eisenhaltig sind, da eignet sich hervorragend die rote Rübe.“

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Drei Düfte entwickelte er für das Museum – sie werden für die Ausstellung (läuft vom 4. Februar bis zum 14. August im Verkehrsmuseum Dresden) nun als Raumduft verwendet. So sei es „ein angenehm leichter Geruch“, sagt Eisentraut. „Wenn man es als Parfüm auf die Haut aufträgt, ist der Geruch penetranter, stärker.“ Dann fühle es sich so an, als rieche man direkt am Tankdeckel oder am Auspuff. Und was sagt der Experte? Das Parfüm sei „kräftig, rauchig, trotzdem umarmend, sportlich. Und ich würde ihn noch als dynamisch bezeichnen“.