Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ bei der Protestaktion im Trevi-Brunnen.
Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ bei der Protestaktion im Trevi-Brunnen. Mauro Scrobogna/LaPresse via ZUMA Press/dpa

Während sie in Berlin wieder den Verkehr am Montagmorgen lahm gelegt haben, schockten die Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ in Italien mit einer ganz anderen Aktion. Sie stiegen  in Rom in den berühmten Trevi-Brunnen und färbten das Wasser schwarz.

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Mit ihrer Aktion an dem bei Touristen beliebten Ort im Zentrum der italienischen Hauptstadt forderten die Mitglieder der Gruppe „Ultima Generazione“ (dt. Letzte Generation) ein „ein sofortiges Ende der öffentlichen Subventionen für alle fossilen Brennstoffe“, wie es in einer Mitteilung hieß.

Vier Aktivisten kippten mit Wasser verdünnte Holzkohle in den Brunnen und zeigten Spruchbänder. Sie wurden von Polizisten aus dem Brunnen geholt und abgeführt, wie auf Bildern und Videos zu sehen war.

Ein Polizist holt eine Klimaaktivistin aus dem Wasser des Trevi-Brunnens.
Ein Polizist holt eine Klimaaktivistin aus dem Wasser des Trevi-Brunnens. Mauro Scrobogna/LaPresse via ZUMA Press/dpa

Die Gruppe protestierte nach eigenen Angaben gegen die Klimapolitik der italienischen Regierung, die zu wenig für den Klimaschutz unternehme. Dies sei unter anderem „Ursache der Klimakrise, die in den vergangenen Tagen die Emilia-Romagna und die Marken heimgesucht“ habe. In dem Gebiet kam es nach heftigen Regenfällen zu Überschwemmungen mit mindestens 14 Toten.

Proteste gegen die Klimapolitik der italienischen Regierung

Der Trevi-Brunnen ist der größte Brunnen Roms – und einer der bekanntesten der Welt. Die Aktivisten demonstrierten bereits an anderen berühmten Brunnen der ewigen Stadt: In der Vergangenheit schütteten sie etwa schwarze Flüssigkeit in den Brunnen an der berühmten Spanischen Treppe in Rom. Sie beschmierten auch die Fassade des Palazzo Vecchio in Florenz mit orangener Farbe. Auch Kunstwerke waren bereits ein Ziel der Aktionen.

Italiens Regierung kündigte angesichts dieser Aktionen eine härtere Gangart gegenüber den Klimaaktivisten an. Sie will Vandalismus an Kulturgütern mit der Zahlung von Schadenersatz in Höhe von 10.000 bis 60.000 Euro und strafrechtlichen Sanktionen härter als bisher bestrafen.

Der Trevi-Brunnen ist unter anderem aus dem Film „La Dolce Vita“ aus dem Jahr 1960 von Regisseur Federico Fellini weltbekannt. Die Szene, in der die schwedische Schauspielerin Anita Ekberg nachts in der Fontana di Trevi tanzt und Marcello Mastroianni als junger Klatschreporter zu ihr in den Brunnen steigt, gilt bis heute als Kult.