„King of Queens“-Star Leah Remini kritisiert die Scientology-Sekte.
„King of Queens“-Star Leah Remini kritisiert die Scientology-Sekte. Imago/ZumaPress

Einst war die Schauspielerin Leah Remini selbst Teil der Scientology-Sekte. Die New Yorker Schauspielerin, die durch ihre Rolle als Carrie Heffernan in der Sitcom „King of Queens“ berühmt geworden ist, trat der Sekte im Alter von neun Jahren zusammen mit ihrer Mutter bei. Erst 35 Jahre später, als erwachsene Frau, die selbst Mutter geworden war, konnte sie sich von Scientology lösen und kritisiert die Organisation seither immer wieder. So auch in einem neuen Instagram-Post.

Leah Remini kritisiert Scientology scharf

Dort schrieb sie nun in einem Statement, wie die Scientology-Sekte, die auch in Deutschland operiert, Straftaten vertuscht. „Wissen Sie, dass es ihnen als Scientologe verboten ist, die Strafverfolgungsbehörden zu kontaktieren, wenn ein anderer Scientologe ein Verbrechen gegen Sie begangen hat?“, schrieb die Schauspielerin. „Wenn du das tust, wirst du zu einer unterdrückerischen Person erklärt und verlierst über Nacht deine Familie, deine Freunde und deinen Lebensunterhalt.“

Eine Erfahrung, die Remini während ihrer Zeit als Scientologin selbst machen musste. Denn sie hatte es gewagt, Fragen zum Verbleib von Shelly Miscavige zu stellen, der Frau des bekannten Scientologen David Miscavige. Denn die wurde seit dem Jahr 2007 nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Remini stellte sogar eine Vermisstenanzeige, die allerdings als unbegründet eingestuft wurde. Für Remini und ihre Familie hatte das Berichten zufolge verschiedene Drangsalierungen zur Folge.

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Leah Remini wurde an der Seite von Jerry Stiller (l.) und Kevin James in „King of Queens“ bekannt.
Leah Remini wurde an der Seite von Jerry Stiller (l.) und Kevin James in „King of Queens“ bekannt. Imago/Picture Perfect

2013 trat Leah Remini aus. „Sie distanziert sich von einem Regime, das sie als korrupt erachtet. Sie denkt, dass keine Religion eine Familie auseinanderbringen oder jemanden unter dem Deckmantel der Religion missbrauchen sollte“, erklärte ihr Management. Seither tritt sie immer wieder als Kritikerin der Sekte auf, die sich immer wieder mit Vorwürfen von Profitgier, Gehirnwäsche und Mobbing konfrontiert sieht.

Leah Remini will Aufmerksamkeit auf den Prozess gegen Danny Masterson lenken

In ihrem neuesten Posting bezieht sich Leah Remini auf den Fall des Scientologen Danny Masterson. Dem Schauspieler („Die wilden 70er“) wird vorgeworfen, drei Frauen vergewaltigt zu haben. Der Prozess, in dem der Angeklagte sich als Opfer von Anti-Scientologen sieht und auf unschuldig plädiert, bekomme in ihren Augen zu wenig Aufmerksamkeit, schrieb sie. Daher habe sie das lange, textlastige Posting abgesetzt.

Darin beschreibt Leah Remini, wie die drei Frauen, die Masterson die Vergewaltigung vorwerfen, zunächst versucht hätten, die Taten intern bei Scientology anzusprechen, doch dort habe man versucht, die Taten zu vertuschen und mit dem Wissensvorsprung auch die Justiz zu behindern, sollte diese eingeschaltet werden. Man soll einer der Frauen gesagt haben, dass sie mit niemandem darüber reden dürfe, und habe ihr auch in sekteninternen Gesprächen untersagt, das Wort „Vergewaltigung“ für das, was ihr widerfahren ist, zu benutzen. Nachdem sie doch die Justiz eingeschaltet habe, sei ihr das Leben von Scientology zur Hölle gemacht worden.

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Auch weil die Frauen diese Anzeigen in dem Bewusstsein gemacht haben, sich und ihre Familien großer Gefahr auszusetzen, wünscht sich Remini nun, dass der Fall mehr Aufmerksamkeit bekommt. Es gehe in dem Fall nicht nur um einen Fernseh-Star, sondern um einen „Milliarden-Dollar-Kult“, der Sexualverbrechen vertuschen will, schließt sie ihr Posting. Der hat inzwischen bereits über 100.000 Likes bekommen.