Links: Anstehen für Eis an einer Bude in Dresden. Rechts: Die Löffelchen sind heute noch Kult - und schlummern sogar im Depot des Berliner DDR Museum.
Links: Anstehen für Eis an einer Bude in Dresden. Rechts: Die Löffelchen sind heute noch Kult - und schlummern sogar im Depot des Berliner DDR Museum. Fotos: DDR Museum Berlin, imago/Friedel

Wenn es um das Thema Eis geht, schwören viele, die im Osten aufwuchsen, noch heute auf das köstliche Softeis aus der DDR. So köstlich, so cremig – und teilweise sogar noch heute im Kühlregal zu finden. So gibt es etwa die Produkte der „ABLIG Feinfrost GmbH“ aus Thüringen… und während die einen das Eis mögen, sind die anderen auf die noch kultigere Beigabe aus: Die kleinen Löffelchen aus Plastik mitsamt eingeprägtem Namen. Doch nun stand das Unternehmen aufgrund des Verbots für Einweg-Produkte aus Plastik vor Problemen, berichtet der MDR. Gibt’s nun keine DDR-Löffelchen mehr?

Kleine Löffel aus der DDR: Droht den Namens-Löffelchen jetzt das Aus?

Von dem Verbot sind unter anderem Plastikteller, Suppenschüsseln, Besteck und Strohhalme betroffen – aber auch Speiseeis-Hersteller mussten sich etwas einfallen lassen, heißt es beim MDR. Denn viele Eisbecher, die es in der Kühltruhe gibt, kommen mit kleinen Löffelchen. Und auch der Thüringer Hersteller packt noch heute Löffel ein, die Kult sind!

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Werden die jetzt abgeschafft? Nein! Man habe getüftelt und eine Firma in Mittweida gefunden, mit der man nun zusammenarbeitet. „Die stellen biobasierten Kunststoff her, der nicht chemisch verändert ist“, verrät Geschäftsführer Torsten Langbein dem MDR. Nur habe sich die Farbe der Löffel etwas verändert. „Vom grellen Grün und Rot mussten wir uns verabschieden.“ Dafür bleiben die Namen auf den Löffeln – sie seien es gewesen, die das Besteck zum Sammlerobjekt machten.

Sie sind Kult! Früher standen auf den DDR-Löffeln andere Namen

Los ging es mit den Löffeln übrigens schon in den 60er-Jahren – während damals 30 Namen wie Petra, Ines und Otto zur Verfügung standen, habe man heute 150 Namen im Sortiment, darunter auch Luca und Ella. Und wer sucht aus, das produziert wird? „Zum einen schauen wir die Listen mit den häufigsten Namen an, dann aber werden auch unsere Mitarbeiter befragt“, sagt Langbein. „Außerdem erreichen uns immer wieder Zuschriften mit Namenswünschen.“

Für jeden Namen müsse ein eigenes Werkzeug hergestellt werden – und die Umstellung hin zu den neuen Löffeln werde noch etwas dauern. Denn zunächst werden noch Restbestände aufgebraucht. Vielleicht werden ja bald auch die neuen Löffel zum Sammlerobjekt?

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Übrigens: Auch das Berliner DDR Museum in der Karl-Liebknecht-Straße hat die Löffel im Fundus – und erinnerte auf Facebook an das spezielle Besteck. „Herrlich ist es, draußen bei Sonnenschein ein Eis zu genießen. Wer kennt noch diese Eislöffel? Sie gab es in der DDR mit gängigen Vornamen versehen oft zum Softeis. Hattet ihr auch solch einen Löffel mit eurem Namen?“

Die Nutzer erinnern sich gern. „Ja, das waren schöne Zeiten. Die Löffel haben wir als Kind immer gesammelt und uns gefreut wenn wir einen mit unserem Namen erwischt haben“, schreibt eine Frau. „Meiner war leider eher selten dabei, jedenfalls habe ich ihn nicht oft gefunden. Habe aber keinen seltenen Namen. Habe auch nicht wirklich danach gesucht. Mir ging es ja nur ums Eis.“ Und eine schreibt: „Ich habe meinen Namen wegen so einem Löffel, eigentlich sollte ich erst Ulrike heißen.“

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