Eine Einzelzelle in der JVA Landsberg am Lech
Eine Einzelzelle in der JVA Landsberg am Lech imago

Er habe Angst vor dem Gefängnis, sagte Starkoch und Steuersünder Alfons Schuhbeck, noch bevor das knallharte Urteil gegen ihn verlesen wurde. Hohe kriminelle Energie wurde dem Münchner Unternehmer darin bescheinigt. 2,2 Millionen Euro soll er mit seinen Münchner Restaurants hinterzogen haben. Dabei setzte er eine extra dafür programmierte Software ein. Die Vorwürfe gegen ihn hat Schuhbeck zu großen Teilen selbst gestanden. Zwar könnte er noch in Revision gehen, doch in seinem Geständnis hatte der Koch ausdrücklich erklärt, er wolle den Schaden wiedergutmachen „und die Verantwortung für sein Handeln übernehmen“.

Karge Zellen in der JVA Landsberg am Lech: Hier schmorte schon Steuersünder Uli Hoeneß

Also wird Schuhbeck für drei Jahre und zwei Monate in den Knast gehen – falls er nicht vorzeitig entlassen wird. Der Knast, berichten Medien jetzt, wird derselbe sein, in dem bereits Millionen-Steuersünder Uli Hoeneß schmorte: Die Justizvollzugsanstalt (JVA) Landsberg am Lech. Der Knast befindet sich etwa 60 Kilometer westlich von Schuhbecks Heimatstadt München. Hier würde man vielleicht vorbeifahren, wenn man in Richtung Allgäu unterwegs ist, doch davon wird der 73-Jährige vorerst nur träumen können.

Denn das Leben des glamourösen Starkochs wird sich bald über weite Strecken in einer kargen Zelle abspielen: Eine schmale Pritsche, ein Wandregal für seine Habseligkeiten, ein Schreibtisch und ein kleiner Kleiderschrank, ein Waschbecken sowie eine Toilette gehören zur Standardausstattung von Einzelzellen. Kommt Schuhbeck in eine Gemeinschaftszelle, sind Toilette und Waschbecken immerhin abgetrennt, aber es gibt in der Regel keine Tür, die Zellengenossen vor dem Geruch oder Geräuschen abschirmen würde.

Weihnachtsbraten von Promikoch Alfons Schuhbeck? Daraus könnte aus DIESEM Grund nichts werden

Für Langschläfer ist so ein Knast kein schöner Ort: Geweckt wird um 5.50 Uhr morgens, nach dem kargen Frühstück geht es um 7 Uhr zur Arbeit, die von einer Mittagspause zwischen 11 und 12 Uhr unterbrochen wird. Die künftigen Haftgenossen spekulieren vielleicht jetzt schon darauf, dass ihnen der Weihnachtsbraten vielleicht vom Promikoch serviert wird. Doch daraus könnte nichts werden. Denn Schuhbeck kann sich als älterer Gefangener von der Arbeitspflicht entbinden lassen.

Nachmittags gibt es in der Regel zwei Stunden Freigang. Um 19 Uhr findet üblicherweise der Generaleinschluss statt – diese strikten Regelungen wurden in Corona-Zeiten vielerorts noch verschärft. 

Nachmittags zwischen 13 und 15.15 Uhr ist es den Gefangenen gestattet, Besuch zu empfangen. Je nach Führung kann es im Laufe der Haftstrafe zu Erleichterungen bis hin zum Freigang kommen. Im Idealfalle für Schuhbeck könnte der reuige Steuersünder im Rahmen einer Haftverkürzung oder Amnestie früher in Freiheit kommen.