Rammstein-Affäre

Carolin Kebekus sammelt Spenden für betroffene Frauen

Die Entertainerin Carolin Kebekus hat auf Instagram dazu aufgerufen, Geld für Frauen zu spenden, die Vorwürfe gegen Till Lindemann von Rammstein erheben

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Carolin Kebekus, TV-Entertainerin, steht im Studio der „Carolin Kebekus Show“ im Studio König.
Carolin Kebekus, TV-Entertainerin, steht im Studio der „Carolin Kebekus Show“ im Studio König.Thomas Banneyer/dpa

Die TV-Entertainerin Carolin Kebekus (43) hat auf Instagram dazu aufgerufen, Geld für die Unterstützung von betroffene Frauen zu spenden, die Vorwürfe gegen Rammsteins Frontman Till Lindemann erheben.

Kebekus schrieb dazu: „Es gibt immer mehr Vorwürfe gegen Till Lindemann. Rammstein sagen in ihrem Statement dazu, dass sie den betroffenen Frauen das Recht auf ihre Sicht der Dinge geben. Grundsätzlich wäre das fair, wären da nicht Lindemanns Star-Anwälte die bereits Unterlassungsaufforderungen an die Frauen schicken, die sich äußern. Zudem drohen Betroffenen in solchen Fällen häufig Strafanzeigen, die sie einschüchtern sollen.“

Kebekus fährt fort: „Niemand soll sich entmutigt fühlen, offen über Erfahrungen zu sprechen. Erst recht nicht im Angesicht eines so einflussreichen Gegners. Deshalb sammeln wir hier Geld, um Betroffene zu unterstützen und die Machtverhältnisse auszugleichen.“ Dazu postete sie eine Link, der auf eine Spendenwebseite auf „betterplace.org“ führt.

Mehr als 125.000 Euro wurden in den ersten Stunden gespendet

Am Freitagabend waren bereits mehr als 125.000 Euro unter dem Stichwort „Wie viel Macht 1 €“ gespendet worden, Kebekus Posting auf Instagram wurde über 18.000 mal geliked. Sie hat auf Insta über 600.000 Follower.

Sechs Rammstein-Alben tauchen wieder in den Charts auf

Die Diskussion um Rammstein und Sänger Till Lindemann bremst nicht die Verkaufszahlen der international erfolgreichen Berliner Band. In den jüngsten Album-Charts Top 100 sind die Musiker wieder mit sechs ihrer bisher acht Studioalben vertreten, alle konnten deutlich hinzugewinnen.

Das jüngste Album „Zeit“ stiegt von Platz 29 in der Vorwoche auf die 10 in den am Freitag veröffentlichten Offiziellen Deutschen Charts, die das Unternehmen GfK Entertainment in Baden-Baden ermittelt. Vorgänger „Rammstein“ stieg von 52 auf 20, das 2001 erschienene Album „Mutter“ schaffte es von 61 auf 25.

Wieder zurück in den Charts sind drei weitere Alben der Band. „Reise, Reise“ von 2004 steht nun auf Platz 55, das 2009 herausgekommene „Liebe ist für alle da“ landete auf Rang 57, Rammsteins erstes Album „Herzeleid“ von 1995 sicherte sich Platz 90.

Mehrere Frauen hatten - teilweise anonym - schere Vorwürfe gegen Rammsteins Frontmann Till Lindemann (60) erhoben. Sie schilderten Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Junge Frauen seien während Rammstein-Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershowparty kommen wollten. Dabei soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein.

Lindemann weist schwere Vorwürfe gegen ihn zurück

Lindemann hatte Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen. Seine Interessen lässt er anwaltlich vertreten. „In den sozialen Netzwerken, insbesondere auf Instagram, Twitter und bei YouTube, wurden von diversen Frauen schwerwiegende Vorwürfe zulasten unseres Mandanten erhoben“, hatte es in einer Mitteilung geheißen.

„So wurde wiederholt behauptet, Frauen seien bei Konzerten von Rammstein mithilfe von K.o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr.“

Nach Berichten über Vorwürfe gegen Till Lindemann hat die Staatsanwaltschaft Berlin ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet. Erhält die Staatsanwaltschaft Kenntnis vom Verdacht einer Straftat, muss sie ermitteln. Medienberichte können dafür der Auslöser sein. Bis zum Abschluss der Ermittlungen gilt die Unschuldsvermutung.