Über diese Anzeige diskutiert das Netz

„Kann nicht mehr, fahre jetzt wieder Benz!“ Mann will 49-Euro-Ticket loswerden

Verkaufsanzeige oder Scherz? Im Netz will ein Mann angeblich sein 49-Euro-Ticket verkaufen, weil er die Öffis satt hat. Das Inserat löst Diskussionen aus.

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Das Deutschlandticket gilt seit Anfang Mai - nun sorgt eine Annonce im Netz für Wirbel.
Das Deutschlandticket gilt seit Anfang Mai - nun sorgt eine Annonce im Netz für Wirbel.Boris Roessler/dpa

Seit anderthalb Monaten gilt das neue 49-Euro-Ticket – seit Anfang Mai können alle, die ein entsprechendes Abo abgeschlossen haben, deutschlandweit die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Viele nutzen das Angebot, gönnen sich etwa am Wochenende kleine Ausflüge, doch natürlich stößt der Fahrschein auch auf Kritik. Eine besonders witzige Art, das Billig-Ticket zu kritisieren, sorgt momentan im Netz für Furore: Ein Mann gibt in einer Anzeige an, dass er sein 49-Euro-Ticket loswerden möchte – die Gründe sind zum Brüllen komisch!

Gleich vorweg: Natürlich ist nicht erwiesen, ob diese Anzeige tatsächlich ernst gemeint ist oder ob sich hier jemand einen Scherz erlaubt hat. Aus verschiedenen Gründen ist letzteres naheliegend, und dennoch sorgt der Gag rund um den Verkauf des 49-Euro-Ticket im Internet für Diskussionen.

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Anbieter hat „kein Bock mehr“ auf das Deutschlandticket

In einer Anzeige, die so auf einem Kleinanzeigenportal im Netz erschien und von der Seite „Best of Kleinanzeigen“ geteilt wurde, heißt es, der Anbieter habe „kein Bock mehr“. „Ich habe es echt versucht dauerhaft auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen“, schreibt er. „Hier mal eine kleine Zusammenfassung was mir im letzten Monat Bahn / U-Bahn passiert ist.“

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Neben den üblichen Verspätungen, Ausfällen und Streiks habe ihm unter anderem ein anderer Fahrgast direkt vor die Schuhe gekotzt. „Der Kontrolleur hat gefragt, ob er von meinem Brot abbeißen darf (der sah echt hungrig und aggressiv aus)“, heißt es weiter. „Ein Kind hat Paw Patrol geschrien und mir gegens Schienbein getreten.“ Außerdem sei ihm ein Einkaufsbeutel geklaut worden, „einer von den guten aus Stoff“. Und: In einem ICE sei ein chinesisches „All you can eat“-Buffet abgehalten worden. Mit letzterer Aussage glauben viele der Leser, den Mann als Betrüger entlarvt zu haben: Wie viele wissen, gilt das 49-Euro-Ticket nämlich nur in Regionalzügen, nicht aber im ICE.

Witzig ist die Anzeige dennoch. Denn: „Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr. Ich fahre jetzt wieder Benz, so wie sich das gehört“, schreibt der angebliche Verkäufer. „Holt euch das Ticket ab, ich geb Rabatt und ne Umarmung.“ Genauso witzig sind die Kommentare, die sich unter der Anzeige auf Facebook sammeln. „Fahre im Monat über 3.000 km mit der Bahn (Nah- und Fernverkehr) und habe in meinem Leben noch lange nicht so viel erlebt wie dieser Mensch angeblich in einem Monat.“ Ein anderer kontert: „Hört sich an wie Nürnberg Hauptbahnhof.“ Und eine Frau schreibt: „Das ist gemein. Da fahre ich seit über 10 Jahren ausschließlich Öffis und mir passiert nie sowas.“

Viele Nutzer haben in den Öffis schlechte Erfahrungen gemacht

Andere werden ganz ernst: „Deckt sich mit meinen Erfahrungen, die ich mit den Öffentlichen gemacht habe… und das ist nur der Anfang einer extrem langen Liste…“, schreibt ein Nutzer. „Wieder auf den eigenen PKW umzusteigen war die beste Entscheidung ever.“ Und in einem Kommentar heißt es: „Ich kenne auch das tägliche Chaos bei der Bahn. Aber wenn es an einem Tag läuft, läuft es und sie ist ein gutes Verkehrsmittel. Und wenn alle nerven: Einfach böse oder extrem genervt kucken.“

Die Anzeige erinnert an einen Beitrag, den es im vergangenen Jahr gab, als das 9-Euro-Ticket heiß diskutiert wurde: Auch da gab es eine Anzeige eines Mannes, der sein Billig-Ticket loswerden wollte. „Man müsste mir die Stunde zahlen, damit ich dieses Ticket weiter nutze. Fahre jetzt wieder mit dem Porsche zur Arbeit. Ist sowieso nicht so gut, wenn der so lange steht“, heißt es in dem kurzen Text. „Bin zum Abregen erst mal 50 Kilometer Autobahn gefahren. Sonst ist immer Stau, aber heute war freie Fahrt. Wer den Zettel abholen kommt, bekommt von mir einen bemitleidenen Blick und einen Schulterklopfer gratis dazu.“