Tierischer Wahlhelfer

Kalifornien: Politiker macht Wahlkampf mit lebendigem Bären

Tierschützer kritisieren Einsatz des Tiers für Werbegag.

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Kandidat John Cox samt Bär in Sacramento während einer Wahlkampfrede.
Kandidat John Cox samt Bär in Sacramento während einer Wahlkampfrede.AFP/Justin Sullivan/Getty Images

Der Schöne und das Biest: Um seinem Wahlkampfmotto Ausdruck zu verleihen, hat ein republikanischer Gouverneurskandidat in Kalifornien einen lebendigen Bären zu einer Wahlkampfveranstaltung mitgebracht. John Cox will dem demokratischen Gouverneur Gavin Newsom das Amt streitig machen, den er wegen seines gepflegten Äußeren als „den Schönen“ bezeichnet. Cox selbst sieht sich als „Biest“, das die Politik in dem US-Bundesstaat aufrütteln will.

„Die schönen Politiker haben in Kalifornien versagt“, sagte Cox am Dienstag bei einer Kundgebung in der kalifornischen Hauptstadt Sacramento. „Wir brauchen große, tierische Veränderungen, um es zu retten.“ Der von ihm mitgebrachte Braunbär saß währenddessen geduldig neben dem Gouverneurskandidaten und putzte gelegentlich sein Fell. Das 500 Kilogramm schwere Tier wurde dafür trainiert, in Filmen oder Fernsehserien aufzutreten.

Bei Tierschützern, etwa von der Organisation Peta, löste der Einsatz des Bären für politische Zwecke einen Aufschrei aus. "Bären müssen in Ruhe gelassen werden, nicht in ein offenes Gehege auf Asphalt gesperrt und für Events herausgekarrt werden", schrieb Peta bei Twitter.

Der wegen seiner Corona-Politik in die Kritik geratene kalifornische Gouverneur Newsom muss sich einer Wahl zur Bestätigung im Amt stellen. Eine Petition für die Abberufung des Demokraten erreichte die dafür nötige Zahl an Unterschriften.

Es ist erst das zweite Mal, dass sich ein Gouverneur in Kalifornien einem „Recall“ stellen muss. 2003 war Arnold Schwarzenegger nach einem solchen Verfahren ins Amt gekommen.