Junge Polin (21) glaubt, dass sie Madeleine McCann ist – und wartet auf einen DNA-Test
Das Verschwinden von Maddie McCann jährt sich in diesem Mai zum 16. Mal. Eine junge Polin glaubt, das entführte Mädchen zu sein.

In dieser Geschichte verflechten sich gerade zwei menschliche Dramen: Eines wird seit 16 Jahren beinahe von der ganzen Welt verfolgt, eines verbarg sich im Stillen, bis die Protagonistin an die Öffentlichkeit ging: Eine junge Frau aus Polen behauptet, sie sei eigentlich die aus einem portugiesischen Hotelzimmer verschwundene Madeleine McCann.
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Maddie McCann verschwand vor 16 Jahren im Portugal-Urlaub
Die Geschichte von Madeleine McCann, die von ihren Eltern Kate und Gerald stets nur Maddie genannt wurde, ist eines der größten Rätsel der vergangenen Jahre. Das Mädchen verschwand im Mai 2007 wenige Tage vor ihrem vierten Geburtstag aus einer Ferienwohnung in Praia da Luz. Seither wurde nahezu durchgängig nach ihr gesucht. Es gab viele Theorien, die zuletzt zu dem deutschen Verdächtigen Christian B. führten, der wegen anderer Vergehen inhaftiert war. Er steht unter Mordverdacht.
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Die Geschichte von Julia Wendell (21) ist ungleich unbekannter. Sie wuchs in Polen auf und hatte nach eigener Aussage lange nichts von dem Fall Maddie McCann gehört, bis sie anfing, ihre eigene Herkunft zu hinterfragen. Denn sie selbst konnte sich an ihre frühe Kindheit kaum erinnern. Sie stellte ihren Eltern Fragen, doch die hätten sich immer wieder in Widersprüche verstrickt und hätten immer wieder das Thema gewechselt. Zudem seien ihr keine Kinderfotos von ihr gezeigt worden, auf denen sie nicht alleine zu sehen sei. Und so begann sie an ihrer Identität zu zweifeln.
Ist Julia Wendell eigentlich Maddie McCann?
Bei ihren eigenen Nachforschungen kam die junge Polin dann zu dem Schluss, dass sie die zwei Jahre jüngere Maddie McCann sein müsste. Nachdem sie sich an die Polizei in Polen und Großbritannien gewandt hatte und ignoriert wurde, begann sie vor einigen Tagen ihre ganz persönlichen Beweise für diese Theorie auf Instagram zu veröffentlichen. Der Name des Profils: „iammadeleinemccan“, zu Deutsch: Ich bin Madeleine McCann. Nach wenigen Tagen hat es bereits fast 1 Million Follower.
Auf dem Account finden sich zahlreiche Foto-Gegenüberstellungen, die beweisen sollen, dass Julia Maddie ist. Andere wiederum sollen eine Ähnlichkeit zwischen Julia und Maddies Eltern beweisen. Eine direkte Ähnlichkeit ist für die Augen eines Laien allerdings nicht auszumachen, zumindest keine, die über die grundsätzliche Ähnlichkeit weißer, blonder Menschen hinausgeht.
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Julia Wendell sieht das allerdings anders. Sie glaubt fest daran, Maddie McCann zu sein, auch, weil es Überschneidungen zu ihren eigenen Traumata gebe. So gab sie an, in ihrer Kindheit von einem Deutschen missbraucht worden zu sein. Ausgerechnet diesen Mann will sie nun auf einem offiziellen Suchplakat auf der Seite findmadeleine.com entdeckt haben. Er sei einer der Männer, die die Metropolitan Police sucht, um den Fall von Maddie aufzuklären.
Julia Wendell: Gibt es einen DNA-Test mit Maddie McCanns Eltern?
Ob Julia Wendell wirklich Maddie McCann ist, kann wohl nur ein DNA-Test zeigen. Auf den soll die 21-Jährige dringlich hinarbeiten – offenbar mit Erfolg. Wie der Daily Star mit Bezug auf eine namentlich nicht genannte Quelle, die den McCanns nahestehen soll, berichtet, ist die Familie von Maddie bereit, sich mit der Person Julia Wendell und ihren Hinweisen zu beschäftigen. „Das Mädchen sieht ähnlich aus. Das lässt sich nicht bestreiten. Wenn das, was sie sagt, wahr ist, besteht jede Chance, dass sie es ist.“ Julia Wendell schreibt bereits auf ihrem Instagram-Kanal, dass Kate und Gary McCann einem DNA-Test zugestimmt hätten. Bestätigt ist das nicht.

Sicher einen DNA-Test verweigert haben soll hingegen Julia Wendells Familie. Weder ihre Großmutter noch ihre Eltern seien dazu bereit, hatte die 21-Jährige weinend in einem Instagram-Video erklärt. Ihre für sie unzufriedenstellende Suche nach ihrer Identität lässt ihr bisheriges Leben zusätzlich über ihr einstürzen. Ihre Familie will nichts mehr mit ihr zu tun haben. Sie soll als „schreckliche Person“ und „psychisch krank“ bezeichnet worden sein. Auch die Beziehung zu ihrem Freund leide.
Bekanntes Medium unterstützt Julia Wendell
Öffentlich steht derzeit vor allem eine Person hinter Julia Wendell: Fia Johansson, die auf Instagram als „Persianmedium“ aktiv ist. Laut eigenen Angaben hat sie einen Doktor in Psychologie und verfügt schon seit ihrer Kindheit über die Gabe der Vorhersehung. Im bekannten Forbes-Magazin aus dem Jahr berichtete sie von Fällen, zu deren Lösung sie beigetragen habe. Demnach hat sie bereits mit mehreren Strafverfolgungsbehörden zusammengearbeitet.

Bereits seit einigen Jahren setzte sie sich mit dem Fall von Maddie McCann auseinander. So hatte sie im Jahr 2019 erklärt, dass Maddie am Leben sei. Nun hat sie Julia Wendell entdeckt, glaubt an ihre Geschichte und tritt längst als so etwas wie ihre Pressesprecherin auf. Anfragen sollen nur an sie gestellt werden und auch in den gemeinsamen Livestreams auf Instagram ist es vor allem Fia Johansson, die spricht. Dort wendet sie sich mehrfach an die zahlreichen Kritiker, die Julia Wendell im Netz drohen, sie beleidigen. Sie appelliert an sie, Julia Wendell auf der Suche nach ihrer Identität zu unterstützen und zu verstehen, dass die Situation auch für sie nicht einfach sei.
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Sie geht mit den Hatern im Netz hart ins Gericht, ebenso wie mit den Eltern von Julia Wendell. Und Fia Johansson baut vor: Für den Fall, dass ein DNA-Test belegen sollte, dass Julia Wendell nicht Maddie McCann sein sollte, erklärte sie im jüngsten Video herausfinden zu wollen, was es in Julias Familie zu vertuschen gab, denn die Ungereimtheiten seien erdrückend. Julia schwieg in diesem Livestream fast ausschließlich und schaute traurig in die Kamera. Es scheint, als habe sie die Kontrolle über die Suche nach ihrer Identität längst verloren.
Hier gibt es ein Update zum Fall Julia Wendell, die glaubt, Maddie McCann zu sein: Junge Polin (21) glaubt, dass sie Madeleine McCann ist – und wartet auf einen DNA-Test >>