Jogger getötet: Italienische Problembärin eingefangen
Der Befehl zum Abschuss des Tieres war von einem Gericht kassiert worden.

Der Bär, auf dessen Konto ein tödlicher Angriff auf einen Jogger in Norditalien gehen soll, ist eingefangen worden.
Nach Angaben der Provinz Trentino vom Dienstagmorgen hat man die wild lebende Bärin JJ4 in der Nacht in den Wäldern rund um den Unfallort gefunden. Der Regionalpräsident von Trentino-Südtirol, Maurizio Fugatti, wollte sich zu einem späteren Zeitpunkt zu den Details äußern.
Ein 26-jähriger Jogger wurde Anfang April in der Trentiner Gemeinde Caldes in dem bei Wanderern und Touristen beliebten Tal Val di Sole von der Bärin attackiert und getötet. Ein DNA-Abgleich bestätigte dies. Es handelt sich bei JJ4 um die Schwester des 2006 in Bayern erschossenen „Problembären“ Bruno.
Behörden wollten den Bär töten lassen
Die Provinz hatte daraufhin einen Abschussbefehl für JJ4 angeordnet, um die „öffentliche Sicherheit zu wahren“. Das Verwaltungsgericht in Trient setzte den Befehl jedoch in der vergangenen Woche aus. Tierschutzorganisationen hatten gegen den Befehl Berufung eingelegt.
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In Italien hat sich seit dem Tod des Trentiner Joggers die Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch zugespitzt. Die Provinz will etwa die Bärenzahl in dem norditalienischen Gebiet halbieren. Sie plädierte zudem für die Tötung aggressiver Bären. Zuletzt machten sich laut Medienberichten auch verschiedene Bürgermeister aus der Region um das Val di Sole für ein hartes Durchgreifen stark.
Tierschützer kritisieren hingegen die Pläne und plädieren für die Einrichtung von Wildtierkorridoren oder die Sensibilisierung der Bevölkerung im Umgang mit wilden Tieren.
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