James Franco bricht sein Schweigen: „Ich kämpfe seit 20 Jahren gegen meine Sexsucht“
In einem Podcast auf „Sirius Xm“ brach James Franco nach drei Jahren sein Schweigen zu den Vorwürfen gegen ihn, dass er junge Schauspielerinnen „sexuell benutzt“ habe.

„Sex ist eine mächtige Droge, von der ich mehr als 20 Jahre abhängig war.“ In einem Podcast auf „Sirius Xm“ brach James Franco nach drei Jahren sein Schweigen zu den Vorwürfen gegen ihn, dass er junge Schauspielerinnen „sexuell benutzt“ habe. Warum der 43-Jährige erst jetzt darüber spricht. „Ich war der Meinung, dass ich erst einmal genau zuhören und mein eigenes Verhaltensmuster, das ich lange nicht gesehen haben, analysieren musste.“
Der Star gibt zu, mit jungen Frauen aus seiner Schauspielerschule geschlafen zu haben: „Ich dachte es wäre cool, weil wir ja alles Erwachsene sind und wir alle das selbe wollten. Doch heute weiß ich, dass es falsch war, mit meinen Studentinnen zu schlafen Ich war total blind, weil ich die Macht-Dynamiken nicht gesehen und auch keine Rücksicht auf Gefühle genommen habe.
James Franco kämpft auch gegen seine Alkoholsucht
Franco enthüllt, dass er nicht nur gegen seine Alkoholabhängigkeit - er ist seit fünf Jahren trocken - sondern auch gegen seine Sexsucht gekämpft hatte: „Ich habe alle Frauen betrogen, mit denen ich zusammen war. Bis Isabel kam.“ Damit meint er seine aktuelle Freundin Isabel Pakzad, der er seit November 2017 treu geblieben sein will.

Als Teil der „MeToo“-Kampagne hatten sich fünf Frauen im Januar 2018 bei der „Los Angeles Times“ gemeldet und Franco vorgeworfen, sich als Schauspiellehrer „sexuell unziemlich“ verhalten zu haben. Zwei der Kursteilnehmerin seiner „Studio 4“-Schauspielschule, Sarah Tither-Kaplan und Toni Gaal, verklagten den Schauspieler 2019 dann wegen „Geschlechter-Diskriminierung und sexueller Belästigung“ vor dem Zivilgericht.
Sie behaupten in ihrer Klage, Franco habe die in der Industrie-Richtlinien für Nackt- und Sexszenen ignoriert: „Franco hat die Schülerinnen unter Druck gesetzt, an simulierten Sexakten teilzunehmen – die weit gegen alle gesetzten Grenzen der Industrie übertrafen.“ Als Gaal sich weigerte, sei ihr die Teilnahmen im nächsten Kurs „Sex Szenen Master Class“ verweigert worden. Tither-Kaplan durfte teilnehmen, weil sie sich bereit erklärte, bei einer Massensexszene nackt mitzuspielen: „Während der Szene hat Franco den Genitalien-Schutz aus Plastik von den Vaginas der Darstellerinnen entfernt, um Oralsex an ihnen zu simulieren“. Als sich die Klägerin im Nachhinein darüber beschwerte, habe Franco sein Angebot einer Rolle für sie in seinem nächsten Film zurückgezogen.

Franco einigte sich im Juni mit beiden Frauen außergerichtlich – für 2,23 Millionen Dollar Schmerzensgeld. Allerdings bestreitet er nach wie vor die Behauptung, er hätte junge Starlets extra nach seinem Geschmack für seine Kurse ausgewählt, um sie dann zu verführen: „Darum habe ich meine Schauspielschule nicht ins Leben gerufen. Ich war auch nicht derjenige, der die Klassen zusammengestellt hat. Es gab keinen Masterplan zum Verführen. Es gab ein paar einvernehmliche Sachen, die ich mit Studentinnen gemacht habe – und das hätte niemals passieren dürfen!“
Franco hat nach eigener Aussage „mich selbst und viele andere Menschen“ tief enttäuscht: „Ich habe meine Schüler, die Oscars und meine Kollegen hängen lassen“.
Für ihn ist es „besonders schmerzhaft“, dass sich sein langjähriger Freund, Kollaborateur und Co-Star Seth Rogen von ihm losgesagt hat. Der hatte im Mai in einem Interview verkündet, dass er in Zukunft nicht mehr mit ihm arbeiten wird. Übelnehmen tut Franco ihm das nicht: „Ich liebe Seth. Natürlich hat mir das sehr weh getan, aber ich verstehe es. Er war gezwungen für mich zu antworten, weil ich geschwiegen habe. Er ist wie mein Bruder und in Zukunft müssen weder er noch andere für mich reden!“