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Irre Videos: So apokalyptisch wüten die Waldbrände in Südeuropa

Auf surrealen Videos sind die Waldbrände in den Katastrophenregionen in Südeuropa zu sehen. Manche Filmende bringen sich dabei in Lebensgefahr.

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Ein vom Feuer zerstörtes Auto auf einer Landstraße auf Sizilien.
Ein vom Feuer zerstörtes Auto auf einer Landstraße auf Sizilien.Alberto Lo Bianco/LaPresse via ZUMA Press/dpa

Überall in Südeuropa stehen Flächen in Brand. Die riesigen Feuer nehmen kein Ende! Nun tauchen immer dramatischere Videos im Netz auf, die Augenzeugen von den Wald- und Flächenbränden machen.

Die riesigen Feuer sind in vielen Gebieten in Italien und Griechenland weiter nicht unter Kontrolle. Besonders in Italien ist die Lage dramatisch.

Frauen fahren auf Autobahn durch Feuersturm

Ein gruseliges Video zeigt, wie zwei Frauen durch eine riesige Wand aus Rauch fahren. Neben der Straße steht fast alles in Flammen. Das Video wurde von einer jungen Frau auf der Insel Sizilien im Süden Italiens gefilmt. Die beiden Frauen fahren auf einer Autobahn bei Syrakus, beten dabei immer wieder zu Jesus.

Die Bilder wirken beinahe apokalyptisch, denn mitunter können die Frauen in der dichten Rauchwand keine zehn Meter weit sehen. „Als wir weiterfuhren, merkten wir, dass die Situation nur noch schlimmer werden würde, aber wir konnten nicht mehr aufhören“, so die Sizilianerin Centamore Natalia Mariagrazia in einem Interview mit Storyful. Ihre Mutter sei aber völlig kaltblütig durch die Rauchschwaden gefahren. Kurz nach der Aufnahme sei sie in Tränen ausgebrochen.

Video zeigt weiteres Autobahn-Feuer

Kurz zuvor war bereits ein anderen Video von einem weiteren Nutzer veröffentlicht worden. Darauf ist zu sehen, wie ebenfalls neben der Straße und an einem nahen Berghang riesige Flächen in Brand stehen. Sizilien kämpft derzeit mit einer der schlimmsten Feuerkatastrophen in der Geschichte der Region. Mehrere Menschen sind bereits ums Leben gekommen.

Unterdessen sind die Feuerwehrleute auf Sizilien weiter im Einsatz. Vor allem der Norden rund um die Hauptstadt Palermo ist noch schwer betroffen. Die Lage sei aber immerhin nicht mehr so kritisch, wie in den vergangenen Tagen, hieß es.

Kirche in Palermo brennt komplett nieder

Auch eine 400 Jahre alte Kirche auf der Insel ist durch die Waldbrände abgebrannt. Alles, was von St. Benedikt dem Mohren in Palermo übrig geblieben ist, sind einige verbrannte Trümmer und ein verbranntes Kruzifix, nachdem das Feuer das Kloster „Santa Maria di Gesu“ erreicht hatte. „Der Schaden ist enorm, und wir haben die Kirche buchstäblich verloren. Aber auf der anderen Seite sind wir froh, dass niemand verletzt wurde“, so Ordensbruder Vincenzo Bruccoleri in einem Interview.

In Griechenland explodiert riesiges Munitionsdepot

In Griechenland hatte am Donnerstag zudem ein Brand ein Munitionslager der griechischen Luftwaffe erreicht und Explosionen verursacht. Die Explosionen waren am Donnerstag kilometerweit zu hören, wie das Staatsfernsehen ERT berichtete. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr, ist das Munitionslager rechtzeitig evakuiert worden. 

Die griechische Feuerwehr hat die Waldbrände im Land nach eigenen Angaben mittlerweile weitgehend unter Kontrolle gebracht, auf dem Peloponnes brachen am Samstag jedoch neue Brände aus. Die Behörden ordneten wegen der drei neuen Brände an, vier Ortschaften in der Nähe der Stadt Pyrgos im Westen der Halbinsel zu evakuieren. Mehr als hundert Feuerwehrleute kämpften unterstützt von sieben Flugzeugen und zwei Hubschraubern gegen die Flammen.

Jahrhunderthitzewelle sorgt für massive Brände

Nachdem die griechische Feuerwehr zuvor zwei Wochen lang gegen hunderte Brände gekämpft hatte, waren auf den Ferieninseln Rhodos und Korfu und in der Nähe der Stadt Volos in Mittelgriechenland am Samstag immer noch mehr als 460 Feuerwehrleute im Einsatz. Die Feuer seien zwar nicht mehr außer Kontrolle, erklärte die Feuerwehr. Es gebe aber immer noch „vereinzelte Brandherde“, die gelöscht werden müssten.

Auch die Wetterbedingungen waren weiter ungünstig: Für Samstag sagte der griechische Wetterdienst erneut starke Winde von bis zu 60 Stundenkilometern voraus, welche die Feuer neu entfachen könnten. Nach einer leichten Abkühlung am Donnerstag und Freitag sollte auch die Temperatur wieder auf 32 bis 34 Grad ansteigen. Im Zentrum und im Süden des Landes wurde sogar mit Spitzenwerten von 35 bis 37 Grad gerechnet.

Griechenland hatte zuvor unter einer ungewöhnlich langen, extremen Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 46 Grad gelitten. Einige Fachleute sprachen von der längsten Juli-Hitzewelle seit Jahrzehnten.