Na, schwitzen Sie schon?
Irrer Trend aus Japan: Schützen uns bald Hightech-Klamotten vor Hitze?
Auch in dem asiatischen Land werden die Sommer immer heißer. Firmen entwickeln deshalb immer neue Mode-Gadgets, die die Hitze erträglich machen sollen.

Deutschland ächzt aktuell schon wieder unter Extrem-Temperaturen – am Wochenende herrschten vielerorts weit mehr als 30 Grad. Dass die Temperatur auf der Erde steigt, dürfte mittlerweile selbst der letzte Klimawandel-Leugner kapiert haben. Nur: Wie schützen wir uns zukünftig gegen die brutale Wärme in der heißen Jahreszeit? Wer das wissen will, sollte aktuell einen Blick nach Japan werfen: Angesichts der Mega-Hitze werden hier Hightech-Klamotten zum Trend – mit Ventilatoren und Kühlgel-Schläuchen bewahren die Japaner einen kühlen Kopf.
Der Juli war in Japan der heißeste Monat, der seit 100 Jahren gemessen wurde – die Zahlen sind dramatisch: Mindestens 53 Menschen erlitten in dem asiatischen Land einen tödlichen Hitzschlag, fast 50.000 Menschen mussten aufgrund von Hitze-Problemen behandelt werden. Aber: Es gibt findige Köpfe, die versuchen, das Leben bei Extrem-Temperaturen angenehmer zu gestalten: Unternehmen stellen immer mehr Hilfsmittel her, damit die Japaner einen kühlen Kopf bewahren.
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Immer mehr Firmen entwickeln besondere Kleidung gegen die Hitze
So hat der auf Arbeitskleidung für Bauarbeiter spezialisierte Hersteller Workman angesichts der Nachfrage eine alltagstaugliche Version seiner mit Ventilatoren ausgestatteten Jacke herausgebracht. Der Mechanismus ist einfach: zwei batteriebetriebene handtellergroße Ventilatoren sind in die Rückseite der Jacke eingearbeitet und fächeln eine kühle Brise über den Rücken des Trägers.

Die Jacken kosten zwischen 76 und 152 Euro – und gehen laut Hersteller gut weg. „Das Wetter wird immer heißer, und Leute, die noch nie mit Ventilatoren ausgerüstete Kleidung getragen haben, wollen sich abkühlen - also wächst das Interesse am Kauf unserer Jacken“, sagt Sprecher Yuya Suzuki.
Mit Kühlgel gefüllte Schläuche sollen die Körpertemperatur verringern
Andere Firmen setzen auf andere Techniken. Beispiel: Das Unternehmen MI Creations hat mit Kühlgel gefüllte Schläuche auf den Markt gebracht, die nach 20 Minuten im Kühlschrank einsatzbereit sein sollen. Wird er im Nacken getragen, könne ein solcher Schlauch „den ganzen Körper deutlich herunterkühlen“, sagt Unternehmenssprecherin Nozomi Takai. Die Firma Liberta hat währenddessen eine komplette Klamotten-Linie herausgebracht, die aus einem besonderen Material bestehen: Xylitol kühlt ab, wenn es in Kontakt mit Wasser oder Schweiß kommt.

Auch der Sonnenschirm – in Deutschland bisher kaum auf der Straße zu sehen – erfreut sich immer größerer Beliebtheit. In Japan wurde das Accessoire bisher vor allem von Frauen benutzt, die sich ihre helle Haut bewahren, sich vor Sonnen-Bräune schützen wollten. Aber: Auch bei Männern werden die Schirme nach und nach beliebter.
So hat der Luxus-Schirmproduzent Kimoyama Shoten bereits 2019 mit der Herstellung von Sonnenschirmen für Männer begonnen. Bis dahin hätten männliche Kunden gedacht, das Sonnenschirme „nur etwas für Frauen sind, es war ihnen peinlich“, sagt Firmeninhaber Hiroyuki Komiya. Doch das habe sich inzwischen grundlegend geändert - wer einmal einen Sonnenschirm benutzt habe, „der kann nicht mehr ohne“, ist er überzeugt.
Extreme Hitze: Sommer in Japan sind besonders heiß und schwül
Japanische Sommer sind schon immer als heiß und schwül berüchtigt, doch in diesem Juli erreichten die Temperaturen mit Durchschnittstemperaturen von 28,7 Grad Celsius einen neuen Rekord. Besonders ältere Leute sind bei der feuchten Hitze vom Hitzschlag bedroht. Mehr als 80 Prozent der Hitzetoten in Japan in den vergangenen fünf Jahren waren Senioren.