Ein Modell des 274 Meter großen Mondes in Dubai zeigt, wie das Projekt einmal aussehen könnte.
Ein Modell des 274 Meter großen Mondes in Dubai zeigt, wie das Projekt einmal aussehen könnte. Michael Henderson/Moon World Resorts/AP

Vom Mann im Mond haben Sie vielleicht schon gehört, aber demnächst wird es eine ganze Reihe Männer und Frauen im Mond geben. Denn ein kanadischer Unternehmer will in Dubai eine Nachbildung des Mondes errichten - als 300 Meter hohen Wolkenkratzer. Der Mond wird dann sozusagen begehbar.

Klingt irre? Ist es wohl auch, denn selbst Dubais mit Wolkenkratzern übersäte Skyline würde der Riesen-Mond in neue Höhen führen.

Mini-Mond hätte 0,08 Prozent der Größe des echten Mondes

Der Unternehmer Michael Henderson aus Kanada plant das neue Projekt bereits und will es ganz einfach MOON nennen, Englisch für Mond. Das Riesengebäude soll aber immerhin nicht um die Erde kreisen, sondern als Wolkenkratzer in Dubai errichtet werden.

Der Mond wäre auch nur einen Bruchteil so groß wie das Original – nur winzige 0,08 Prozent des Originals. Immerhin wäre er jedoch wesentlich leichter zu besuchen. Einen Raumanzug und ein Raumschiff bräuchte man für einen Ausflug zum Mini-Mond nicht.

„Mond“ wird bewohnbar und bekommt Mondlandschaft

Der Mond wird dann sogar bewohnbar, denn das von Henderson vorgeschlagene Projekt soll ein Ferienresort innerhalb des Gebäudes bekommen – komplett mit einem Hotel mit 4000 Zimmern, einem Veranstaltungssaal für 10.000 Personen und einer „Mond-Kolonie“. Diese soll den Gästen das Gefühl vermitteln, tatsächlich auf dem Mond zu spazieren.

Das 5-Milliarden-Dollar-Immobilienprojekt würde mit der 274 Meter hohen Nachbildung des Mondes auf einem weiteren 30 Meter hohen Gebäude stehen. Es wäre dabei aber immer noch deutlich kleiner als das höchste Gebäude der Welt, der Burj Khalifa, mit seinen 828 Metern.

„Wir haben die größte ‚Marke‘ der Welt“, sagte Henderson Reportern. „Acht Milliarden Menschen kennen unsere Marke, und wir haben noch nicht einmal angefangen.“

Michael Henderson will das irre Projekt verwirklichen.
Michael Henderson will das irre Projekt verwirklichen. Nick El Hajj/AP

Unternehmer könnten Problem drohen

Doch dem Unternehmer drohen Schwierigkeiten. Die internationalen Bestimmungen sind vage: Jegliche Form der nationalen Aneignung oder Nutzung der Mondressourcen ist strengstens verboten. Eine Regelung, die aber immerhin Raum für Interpretationen lässt. Im Vertrag steht nämlich nichts darüber, was Einzelpersonen mit dem geistigen Eigentum des Mondes tun dürfen.

Eines von vielen irren Projekten in Dubai

Hendersons Projekt passt in das Setting dieser visionären Metropole. Dubai ist längst zu einem begehrten Immobilienspekulationsort geworden. Dabei spielt auch eine Rolle, dass während der Corona-Pandemie einige Menschen vor den Beschränkungen ihrer Heimatländer geflohen sind. Auch immer mehr Russen lassen sich hier nieder, weil sie nicht zum Militärdienst eingezogen und in den Angriffskrieg gegen die Ukraine geschickt werden wollen.

Henderson diskutierte das Projekt Anfang Mai auf dem Arabian Travel Market in Dubai. Modellzeichnungen des „Mondes“ haben mit dem Standort für den MOON gespielt. Denkbar wäre die Errichtung auf einem der stillgelegten Bauprojekte in der Wüstenmetropole. Doch ob und wo der Mond am Ende errichtet wird, steht bisher noch in den Sternen.