Anwohner beim Inspizieren beschädigter Gebäude vor Ort
Anwohner beim Inspizieren beschädigter Gebäude vor Ort Foto: Rudy Akdyaksyah/AP/dpa

Bei einem schweren Erdbeben sind auf der indonesischen Insel Sulawesi nach vorläufigen Zahlen 35 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 600 Menschen seien bei dem Erdstoß der Stärke 6,2 verletzt worden - 200 von ihnen schwer -, teilte die nationale Such- und Rettungsagentur mit. Unter den Trümmern eingestürzter Häuser wurden zunächst noch weitere Opfer vermutet.

Durch den Erdstoß wurden Dutzende Häuser zerstört oder beschädigt. Unter anderem stürzten zwei Krankenhäuser und das Gebäude der Provinzverwaltung in der Inselhauptstadt Mamuju ein, wie Muhammad Idris, Sprecher des Gouverneurs, mitteilte. „Wir versuchen gerade, Menschen aus dem Verwaltungsgebäude zu retten. Wir können ihre Stimmen hören, aber sie können sich nicht bewegen“, sagte er.

Indonesien liegt auf dem Feuerring

Das Beben erschütterte die Insel gegen 01.28 Uhr Ortszeit (19.28 Uhr MEZ am Donnerstag). Das Zentrum des Erdstoßes lag bei Majene im Westteil der Insel. Unter anderem seien in der Region mehrere Erdrutsche gemeldet worden, berichtete der Zivilschutz. Rund 2000 Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen. Am Donnerstag hatte sich in der Gegend bereits ein Beben der Stärke 5,9 ereignet.

Ein Video, das der Katastrophenschutz veröffentlichte, zeigte ein kleines Mädchen, das unter den Trümmern eines Hauses voller Schmerzen um Hilfe schrie. „Es sind dort vier Menschen, aber wir können nichts machen, weil wir kein schweres Gerät haben“, sagte eine Männerstimme in dem Video. In einem anderen Video zeigte ein Frau auf die Trümmer ihres Hauses und sagte: „Mein Kind ist da drin“.

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Sulawesi liegt zwischen Borneo und Neuguinea und wird im Norden vom Äquator durchschnitten. Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der für häufige Erdbeben und Vulkanausbrüche bekannt ist.