Archaische Tradition

In Pamplona werden wieder Stiere gehetzt – vier Verletzte

Jedes Jahr die gleichen Bilder. Meist junge Männer begeben sich bei der umstrittenen Veranstaltung in Lebensgefahr.

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Auge in Auge mit dem Kampfstier. In Pamplona in Nordspanien werden wieder Stiere durch die Straßen getrieben.  
Auge in Auge mit dem Kampfstier. In Pamplona in Nordspanien werden wieder Stiere durch die Straßen getrieben. Cesar Manso/AFP

Wie jedes Jahr drehen sie im spanischen Pamplona während des Festes Sanfermines wieder durch und begeben sich bei der archaischen Tradition der berühmten Stierhatz in Lebensgefahr – und jedes Jahr gibt es die gleichen Bilder.

Am Samstagmorgen gab es bei der zweiten Stierhatz im Norden Spaniens mindestens vier weitere Verletzte. Wie schon sechs Teilnehmer des ersten Laufs am Vortag hätten sie vor allem Prellungen erlitten, schwere Verletzungen durch die spitzen langen Hörner der Bullen habe es nicht gegeben, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE von der ebenso berühmten wie umstrittenen Veranstaltung. Alle Verletzten, unter denen nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Europa Press am Freitag auch drei Bürger der USA waren, kamen ins Krankenhaus.

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Stierhatz in den Straßen von Pamplona. Wie in jedem Jahr gab es Verletzte.
Stierhatz in den Straßen von Pamplona. Wie in jedem Jahr gab es Verletzte.Miguel Riopa/AFP

Stierhatz von Pamplona zu Ehren des Stadtheiligen

Das Fest zu Ehren des Stadtheiligen San Fermín hatte am Donnerstag begonnen und endet nächsten Freitag. Täglich werden am frühen Vormittag sechs zum Teil mehr als 600 Kilogramm schwere Kampfbullen und auch mehrere zahme Leitochsen durch die engen Gassen der Altstadt für die Stierkämpfe am Abend bis in die Arena gejagt. Bei den Mutproben der vorwiegend jungen Männer auf der 825 Meter langen Strecke werden jedes Jahr Dutzende Läufer verletzt. Seit 1924 gab es 16 Todesopfer, das letzte 2009. Es gibt insgesamt acht Läufe.

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Auch dieses Jahr protestierten Tierschutzgruppen gegen die traditionsreiche Veranstaltung, die bereits seit 1591 stattfindet, inzwischen aber auch in Spanien umstritten ist. Die Aktivisten hüllten sich von Kopf bis Fuß in blutrote Gewänder und hielten Schilder mit dem Spruch „Pamplona: Gewalt und Tod für Bullen“ in mehreren Sprachen hoch. Trotz aller Kritik lockt das Fest unzählige Touristen aus aller Welt an.