Verschwunden auf dem Weg zur „Titanic“
Implosion des U-Boots „Titan“: Physik-Experte packt aus! Was geschah in der Tiefsee?
Noch immer beschäftigt die Implosion des U-Boots „Titan“ auf dem Weg zur „Titanic“ Experten aus aller Welt. Nun meldet sich ein Physik-Professor aus Boston zu Wort.

Noch immer wird weltweit über die Tragödie rund um das U-Boot „Titan“ diskutiert. Das Tauch-Gefährt war vor Wochen bei einer Expedition zum legendären Wrack der „Titanic“ verschwunden – kurze Zeit später entdeckten Suchtrupps am Meeresboden Trümmerteile. Seitdem steht fest: Das U-Boot ist unter dem großen Druck der Wassermassen implodiert, die Insassen hatten keine Überlebenschance. Noch immer ist für viele kaum vorstellbar, was eine solche Implosion bedeutet und wie sie ablief. Jetzt erklärt ein Physik-Experte, was in der Tiefe des Meeres passierte.
Lesen Sie auch: Fernseh-Bericht: Tafel in Thüringen verteilt Lebensmittel zuerst an Deutsche!>>
Lesen Sie jetzt auch: Schock-Videos im Netz zeigen: So sah die Implosion des U-Bootes „Titan“ aus >>
Tagelang fieberten Menschen auf der ganzen Welt mit den Suchtrupps mit, die versuchten, das verschollene Tauchboot „Titan“ zu finden. Das Unterwasser-Gefährt war auf einer Expedition zum Wrack der „Titanic“, fünf Abenteurer befanden sich an Bord. Doch dann brach der Kontakt zum zugehörigen Schiff ab, das Boot verschwand. Nach tagelanger Suche entdeckten die Tauch-Trupps dann Trümmerteile in der Nähe der „Titanic“, die vom U-Boot stammten.
Meistgelesen
Blick in die Sterne
Tageshoroskop für Freitag, 22. September 2023 – für alle Sternzeichen
Forscher finden DAS heraus
Studie enthüllt: Wer in diesem Alter in Rente geht, stirbt früher
Tradition aus dem Osten
Kennen Sie Sernik? Hier das geniale Rezept für den polnischen Käsekuchen
Stromfresser oder nicht?
Wie teuer ist es wirklich, wenn das Ladekabel in der Steckdose bleibt?
Chef gegen Assistenten
Trainer-Zoff vorm Spiel in Kiel bei Hertha BSC: Es geht um Dardai
Das kleine U-Boot implodierte unter dem Druck der Wassermassen
Schnell wurde geschlussfolgert: Das kleine Boot ist unter dem Druck der Wassermassen implodiert. Aber: Wie läuft so etwas ab? Arun Bansil ist Professor für Physik an der Northeastern University in Boston – und erklärte jetzt in einem Interview, was genau geschah. Eine Implosion sei das Gegenteil einer Explosion – bei einer Explosion wirkt hoher Druck nach außen, bei einer Implosion nach innen.
Jetzt lesen: Todes-Rätsel im Atlantik: Warum wurden aus dem Wrack der Titanic nie Leichen geborgen? >>

„Wenn sich ein Tauchboot tief im Ozean befindet, wirkt der Wasserdruck viel Kraft auf die Oberfläche des Bootes aus“, sagt Bansil gegenüber scitechdaily.com. Die Rechnung ist ganz einfach: Wird der Druck größer, als der Rumpf des Bootes es aushalten kann, komme es zu so einer Implosion.
Lesen Sie auch: U-Boot „Titan“ implodiert: Wie starben die Insassen – und was wurde aus ihren Leichen? >>
Solche Ereignisse seien „sehr heftig“, sagt Bansil. „Da der Rumpf unter dem enormen Druck von außen auseinanderbricht, wird eine große Menge Energie freigesetzt, und die fünf Insassen wären sofort gestorben.“ Sie hätten weder Schmerzen verspüren können noch überhaupt gemerkt, was gerade passiert, sagt der Physik-Experte. Davon hatten auch andere Wissenschaftler bereits berichtet: Weil eine solche Implosion unter dem Druck der Wassermassen innerhalb von Sekundenbruchteilen passiert, sei das menschliche Gehirn gar nicht in der Lage, die Situation so schnell zu begreifen.
Geforscht wird momentan auch daran, wie es überhaupt zur Tragödie kommen konnte – wenn das U-Boot dem Wasserdruck nicht standhalten konnte, wieso war es dann im Einsatz? Laut Bansil liege der Schlüssel zum richtigen U-Boot darin, wie der Rumpf konstruiert ist. Man setze normalerweise auf Metalle wie Stahl und Titan. „Die Leistung dieser Materialien unter extremer Belastung ist gut bekannt“, sagt der Physik-Experte.
Sorgten die Expeditionen der „Titan“ dafür, dass das Material nachgab?
Nur: Das U-Boot „Titan“ hatte einen Rumpf, der eher experimentell gebaut war. „Es wurden hauptsächlich Kohlefasern verwendet, die den Vorteil haben, leichter als Titan oder Stahl zu sein, sodass die ‚Titan‘ mehr Platz für Passagiere bieten konnte“, erklärt er. „Die Eigenschaften von Kohlenstofffasern für Tiefseeanwendungen sind jedoch noch nicht so gut – es kann plötzlich reißen oder brechen.“
Lesen Sie auch: Untergang der Titanic: Kostete DIESER Fehler 1500 Menschen das Leben? >>
Hinzu kam: Die „Titan“ sei bereits mehrfach im Einsatz gewesen – und immer wieder könne es in solchen Fällen auch zu Materialermüdung kommen. Mehrere ehemalige Teilnehmer einer Expedition mit der „Titan“ berichteten inzwischen in Interviews von ihren Erlebnissen – immer wieder kam es offenbar bereits in der Vergangenheit zu Pannen. Eine Tragödie in diesem Ausmaß blieb damals aber aus.