Jetzt drohen ihm bis zu 100.000 Euro Strafe

Chef will Mitarbeiter zum Impfen zwingen: Jetzt ermittelt der Staatsanwalt gegen ihn!

Dem Zahnarzt aus Bayern, der seine Mitarbeiter zum Corona-Schutz zwingen will, drohen jetzt juristische Konsequenzen. 

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Der Impfpass. 
Der Impfpass. imago images/Jochen Tack

Zahnarzt Dr. Ma­ximilian W. aus Pfaffenhofen (Bayern) sorgte am Wochenende für Entsetzen. Er schickte allen Mitarbeitern eine WhatsApp-Nachricht mit der Aufforderung, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Ansonsten würde er sie ohne Gehalt von der Arbeit freistellen. Auf den Punkt heißt das: Impfung oder Job weg!

Im Internet hagelte es dafür heftige Kritik. Und nicht nur das. Jetzt könnte seine Impf-Drohung sogar juristische Konsequenzen für den Zahnarzt haben.

Anzeige gegen Zahnarzt eingegangen

Dem Donaukurier hat die Ingolstädter Staatsanwaltschaft jetzt bestätigt, dass eine Anzeige gegen den Zahnarzt eingegangen ist. Die Anzeige wurde von einem Münchner eingereicht. Sie richtet gegen die Aufforderung des Mediziners, dass sich alle Praxismitarbeiter impfen lassen müssten. Der Zahnarzt hatte zuvor Impftermine für alle Angestellten seiner Praxis vereinbart.

Offenbar geht es um den Straftatbestand der Nötigung. Sollte sich das alles so abgespielt haben, könnte der Zahnarzt mit einer Ahndung rechnen, sagte der Präsident der bayerischen Landeszahn­ärztekammer, Christian Ber­ger, der Bild-Zeitung. „Unabhängig von diesem Sachverhalt ist von Gesetzes wegen die Er­teilung eines Rügebescheids, gegebenenfalls mit Auferle­gung einer Geldbuße bis ma­ximal 5000 Euro, vorgese­hen“, so Ber­ger. Bei schwereren Verstö­ßen gegen die Berufsordnung seien auch Strafen bis 100.000 Euro möglich.

Das Impfzentrum in Pfaffenhofen. 
Das Impfzentrum in Pfaffenhofen. AFP

Staatsanwaltschaft ermittelt

Eine Impfpflicht für Mitarbeiter in Zahnarztpraxen ist gesetzlich bisher nicht vorgesehen. Deshalb ist die rechtliche Lage dazu noch völlig unklar. 

Im Interview mit dem Donaukurier hatte der Zahnarzt zugegeben, dass seine Wortwahl unglücklich gewesen sei, er jedoch zu seinem Ansinnen stehe. Notfalls sei er auch zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit den Mitarbeitern bereit. Dazu könnte es jetzt kommen. Wenn die Staatsanwaltschaft einen Anfangsverdacht für eine Straftat sieht.

Der Impf-Aufforderung ihres Chefs waren die Mitarbeiter laut Bild-Zeitung in großer Zahl nachgekommen.