Ikea verzichtet für das Klima auf Pommes: Klima-Leugner laufen Sturm – und ernten dafür reichlich Spott
Weil es weniger CO2 verursacht, gibt es bei Ikea offenbar keine Pommes mehr. Jetzt gibt es Boykott-Aufrufe.

Der Möbelkonzern Ikea versucht seit einiger Zeit grüner und weniger klimaschädlich zu werden. Bis 2030 will das Unternehmen sogar klimapositiv werden. Um das zu erreichen, wurden in der Vergangenheit zahlreiche - für den Kunden gut sichtbare - Maßnahmen getroffen: Es wurde ein Veggie-Hotdog eingeführt, der weniger kostet als das tierische Original, auch Köttbullar gibt es inzwischen auf pflanzlicher Basis - und offenbar verzichtet der schwedische Möbelriese nun auch in ihren Restaurants auf Pommes, wie auf einem Foto, das im Netz kursiert zu lesen ist.
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Ikea ohne Pommes: Corona- und Klima-Leugner laufen Sturm
Das Foto zeigt ein grünes Schild mit dem Ikea-Logo auf dem steht, dass man im Restaurant nun bewusst auf Pommes verzichte. Weiter heißt es: „Eine Portion Pommes Frites verursacht in der Verarbeitung und Zubereitung über viermal so viel CO2 wie eine Portion Salzkartoffeln. Durch eine bewusste Ernährung kann jeder etwas zur Reduzierung der Treibhausgase beitragen.“
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Auf Anfrage des KURIER stellte Ikea-Deutschland klar, dass es keine zentralen Pläne bei Ikea gebe, Pommes aus dem Sortiment zu nehmen. Allerdings seien Pommes kein fester Bestandteil des nationalen Angebots. Daher obliege es den lokalen Standorten, Pommes zum Teil des Angebots vor Ort zu machen. Es heißt im Statement aber auch: „Grundsätzlich möchten wir bei IKEA unsere Kundinnen und Kunden bei einer gesünderen und nachhaltigeren Lebensweise unterstützen.“
Es scheint sich also um die Entscheidung einer Filiale gehandelt zu haben, zum Thema auf Twitter wurde sie durch einen Tweet des rechten Bloggers Boris Reitschuster, der in der Vergangenheit als Leugner der Klimakrise und der Corona-Pandemie auftrat. Der hatte ein Foto dieses Schildes mit seinen 140.000 Followern geteilt und angekündigt, nicht mehr zu Ikea zu gehen, da er sich nicht „belehren und bevormunden“ lassen wolle. Seine Fangemeinde sprang direkt darauf an. Ikea wurde „Sozialismus“ vorgeworfen, die Pleite gewünscht. Zu den Twitterern, die sich in Rage redeten, und einen Boykott ankündigten gehörte auch der FDP-Politiker Gerhard Papke.
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Ikea streicht Pommes: User lachen über Reitschuster
Die allermeisten Tweets zu dem Thema kamen allerdings von Usern, die sich über die Obsession von Reitschuster und seinen Followern lustig machten. So freuten sich einige User, dass sie nun bei Ikea nicht mehr auf Reitschuster-Fans treffen würden. Und die Autorin Marie von den Benken ging gedanklich sogar noch einen Schritt weiter und schlug Reitschuster vor, auch Twitter zu verlassen, da Twitter schließlich auch keine Pommes verkaufe.
Ikea streicht Pommes: Es gibt Vorwürfe des Greenwashing
Doch es gibt zwischen all dem Spott für Reitschuster und seine Fans auch Stimmen auf Twitter, die die Ikea-Aktion als Green Washing – also den Versuch sich durch öffentliche Aktionen klimafreundlicher darzustellen, als es wirklich der Fall ist – bezeichnen.
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Denn zwar hat Ikea in den letzten Jahren mehrfach öffentlichkeitswirksame Projekte für Klimaschutz angestoßen und hat auf der Website einen ganzen Reiter nur zum Thema Nachhaltigkeit, doch noch immer gibt es Vorwürfe, Ikea würde in seiner Lieferkette so gar nicht grün agieren. Konkret werfen rumänische und europäische Umweltverbände dem Möbelriesen vor, Holz für die Möbel aus illegalen Abholzungen rumänischer Urwälder zu beziehen. Ikea bestreitet die Vorwürfe.