Hochhaus-Einsturz in Miami: Feuerwehrmann zog Leiche von eigener Tochter († 7) aus den Trümmern
Die Behörden bitten, die Privatsphäre der Familie zu achten, um in Ruhe trauen zu können.

Als wäre die Tragödie des Wohngebäude-Einsturz in Miami nicht schon schrecklich genug: Donnerstagnacht zog ein Feuerwehrmann die Leiche eines kleinen Mädchens aus den Trümmern. Die Siebenjährige war seine eigene Tochter.
Laut Behörden wurde die Leiche des Mädchens neben der ihrer Mutter Graciela gefunden. Laut Freunden online war die Mutter eine Fotografin gewesen und hatte sich im Appartement 501 ein Zimmer mit ihrer Tochter geteilt. Beide schliefen, als das Unglück passierte. Ebenso wie Stellas Großeltern Graciela und Gino sowie ihre Tante Andrea, die aus Argentinien zu Besuch war. Laut der Spendenwebseite „GoFundMe“ waren Graciela und Enrique Arago getrennt. Mutter und Tochter waren nach Stellas Geburt bei den Großeltern eingezogen.

Joseph Zahralban, Chef des Rettungsteams der Feuerwehr von Miami, bestätigte: „Ein Mitglied des Miami Fire Departments hat seine siebenjährige Tochter beim Einsturz verloren. Sie wurde letzte Nacht von unserem Team entdeckt.“
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Laut TV-Sender WPLG-TV waren Arango, der seit zehn Jahren bei der Feuerwehr arbeitet, und sein Bruder bei den Bergungsarbeiten dabei; als die Kollegen die Leiche von Graciela Cattarossi fanden, holten sie Arango mit dazu. Feuerwehrhauptmann Ignatius Carroll: „Wir haben ihm gesagt, dass wir kurz davor standen, seine geliebte Tochter zu bergen. Wir alle haben ihm zur Seite gestanden und ihm die Möglichkeit gegeben, ‚Goodbye‘ zu seiner Kleinen zu sagen.“

Die Leiche von Stella wurde in den Arm ihres trauernden Vaters gelegt, der sie in seine Feuerwehrjacke einwickelte und sie aus dem Trümmerfeld trug. Dann legte er die Kleine auf eine Trage und breitete eine kleine US-Flagge über ihr aus, ehe das tote Kind abtransportiert wurde.
Für Daniella Levine Cava, Bürgermeisterin von Miami-Dade, erschütterte das Schicksal des Feuerwehrmannes das gesamte Rettungs-und-Bergungs-Team: „Die Arbeit nimmt diese tapferen Männer und Frauen jeden Tag sehr mit. Doch letzte Nacht war der wohl schlimmste Moment, den alle durchmachen mussten. Wir bitten darum, dass der Familie des Feuerwehrmannes Privatsphäre eingeräumt wird, damit sie in Ruhe trauern kann.“
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Bislang beträgt die Anzahl der geborgenen Toten 20. Mindestens 128 Menschen werden noch vermisst. Obwohl das Unglück bereits acht Tage zurückliegt, hoffen die Helfer, trotzdem noch Lebende zu entdecken, ehe zu einer Bergungsmission übergangen wird.