Zahlreiche Straßen in der italienischen Stadt Catania stehen unter Wasser.
Zahlreiche Straßen in der italienischen Stadt Catania stehen unter Wasser. dpa/Orietta Scardino

Wie so oft wird Sizilien im Herbst von heftigen Unwettern heimgesucht. Doch in diesem Jahr scheint es die Insel im Süden Italiens besonders heftig zu treffen. Vielerorts kommt es zu Überschwemmungen. Laut italienischen Behörden hat das Unwetter bereits Todesopfer gefordert. Unterdessen sind weitere Unwetter vorhergesagt. 

Hochwasser auf Sizilien: 53-Jähriger stirbt in Catania

Nach Angaben italienischer Medien handelt es sich bei dem Toten um einen 53 Jahre alten Mann. Nach ersten Erkenntnissen war er zunächst mit seinem Auto auf einer überschwemmten Straße in Catania steckengeblieben. Als er ausstieg, wurde er vom Wasser erfasst und offenbar umgerissen. Laut Nachrichtenagentur Ansa fanden Rettungskräfte den Mann leblos unter seinem Auto. Er konnte nicht mehr wiederbelebt werden.

Seit Montag gehen extreme Unwetter über den Osten Siziliens und Teilen Kalabriens am Südzipfel von Italien nieder. In Catania – am Fuße des Ätnas – wurden Teile der Stadt komplett überschwemmt. In etliche Häuser flossen Wasser und Schlamm, teilweise fiel der Strom aus.

Bürgermeister Salvo Pogliese schrieb auf Facebook von Unwettern, „die es in dieser Kraft und mit dieser Intensität“ noch nie gegeben habe. Er ordnete an, alle Geschäfte zu schließen – mit Ausnahme von Apotheken und Lebensmittelläden. Die Einwohner Catanias sollten ihre Häuser nicht verlassen, schrieb er.

Nach den starken Niederschlägen und Überschwemmungen zum Wochenbeginn stellt sich Süditalien auf weitere und womöglich noch schwerere Unwetter ein.

Zivilschutz sagt weitere Unwetter voraus

Der Chef des Nationalen Zivilschutzes, Fabrizio Curcio, warnte laut Agentur Ansa: „Es ist noch nicht vorbei.“ Es soll am Donnerstag oder Freitag wieder zu einer deutlichen Wetterverschlechterung kommen, sagte er. Dabei wird befürchtet, dass ein sogenannter Medicane entsteht, ein Wirbelsturm im Mittelmeer (englisch: Mediterranean Hurricane). Diese braue sich bereits zwischen Süditalien und Malta zusammen. Catanias Bürgermeister Salvo Pogliese ordnete an, an den beiden Tagen die Schulen und nicht-essenzielle Geschäfte geschlossen zu halten.

Staatspräsident Sergio Mattarella, Ministerpräsident Mario Draghi und Innenministerin Luciana Lamorgese sprachen den Betroffenen der schweren Unwetter und Überschwemmungen ihre Anteilnahme und den Rettungskräften Dank aus. In der Provinz Catania am Fuß des Vulkans Ätna sei die Feuerwehr zu fast 200 Einsätzen innerhalb von 24 Stunden ausgerückt.

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Bei diesen Bilder kommen Erinnerungen an die Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz aus diesem Sommer hoch, die zahlreiche Menschen das Leben kosteten und noch viel mehr ihrer Habe beraubten. Damals waren sich Wissenschaftler weitgehend einig: Die Klimakrise verstärkt solche Ereignisse und sorgt dafür, dass sie häufiger auftreten als üblich. Das noch nie dagewesene Hochwasser von Catania dürfte ein weiterer Beleg dafür sein.