Nächste Woche kommt die zweite Staffel

Traurig nach „Heartstopper“: DARUM geht es vielen Fans nach der Netflix-Serie schlecht

Die Serie „Heartstopper“ feiert riesige Erfolge, die Netflix-Welt wartet auf Staffel 2. Doch es gibt ein Phänomen, das vielen Zuschauern zu schaffen macht.

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Nick (Kit Connor) und Charlie (Joe Locke) in der Netflix-Serie „Heartstopper“. Am 3. August soll die zweite Staffel der Produktion erscheinen.
Nick (Kit Connor) und Charlie (Joe Locke) in der Netflix-Serie „Heartstopper“. Am 3. August soll die zweite Staffel der Produktion erscheinen.Netflix

Diese Serie war eine echte Sensation, wurde von Fans und Kritikern gleichermaßen gelobt – und startet nun in die zweite Staffel: „Heartstopper“ von Netflix. Die von mehreren Jugend-Comics inspirierte Reihe setzt sich mit Liebe unter Teenagern auseinander – und das auf besonders emotionale Weise. Fans bezeichnen „Heartstopper“ als eine der schönsten Serien ihrer Art. Es gibt nur ein Problem: Vielen geht es nach dem Konsum schlecht, sie fühlen sich traurig und deprimiert. Was steckt hinter dem seltsamen Phänomen?

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Netflix-Hit „Heartstopper“ dreht sich um die Schüler Nick und Charlie

Die Serie „Heartstopper“ ist für Fans eine der schönsten, die zu den Liebes-Problemen von Jugendlichen jemals gemacht wurde – als sie im Jahr 2022 das Licht der Netflix-Welt erblickte, wurde sie gefeiert. Die Story dreht sich hauptsächlich um Charlie und Nick, zwei Schüler einer britischen Jungenschule. Charlie ist ein eher zurückgezogen lebender junger Mann, der unfreiwillig als homosexuell geoutet wurde – und Nick der Star des Rugby-Teams der Schule.

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Im Unterricht werden die beiden vom Lehrer nebeneinander gesetzt, lernen sich kennen, verlieben sich. Vor allem Nick muss sich den Problemen stellen, die dadurch entstehen: Er ist nicht geoutet, spielt in einer Sport-Mannschaft, deren Mitglieder sich immer wieder homophob äußern. Doch er will sich den Problemen stellen, in einer Beziehung mit Charlie leben – und gemeinsam gehen die beiden durch alle spannenden Momente einer jungen Liebe: Das nervöse Warten auf die WhatsApp-Nachricht des jeweils anderen, der erste gemeinsame Nachmittag, der erste Kuss.

In der Schule sitzen Nick (Kit Connor) und Charlie (Joe Locke) nebeneinander, lernen sich dadurch kennen – so beginnt die Geschichte von „Heartstopper“.
In der Schule sitzen Nick (Kit Connor) und Charlie (Joe Locke) nebeneinander, lernen sich dadurch kennen – so beginnt die Geschichte von „Heartstopper“.Netflix

Es könnte alles so schön sein – doch bei vielen Fans sorgt die Serie nicht nur für positive Emotionen. Im Netz wird über das sogenannte Heartstopper-Syndrom diskutiert – ein Phänomen, das vor allem homosexuelle Menschen erfasst, ob Männer oder Frauen. Denn: Viele Schwule und Lesben erlebten die Phase der „Jugendliebe“, die hier gezeigt wird, unter ganz anderen Bedingungen. Zu einer Zeit vor 15, vielleicht 20 Jahren, in der das Thema Homosexualität noch ein größeres Tabu war als heute – und zu der es beinahe unmöglich war, sich folgenlos als homosexuell zu outen.

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Darum sorgt „Heartstopper“ bei vielen Fans für gemischte Gefühle

Sie mussten sich verstecken, ihre Identität verschleiern. Bloß nichts den Mitschülern oder den Eltern sagen, bloß nicht auffliegen. Hinzu kamen in vielen Fällen Mobbing – und die Tatsache, dass das Entdecken der eigenen Persönlichkeit in der Pubertät sowieso eine große Herausforderung darstellt. Nachdem die erste Staffel von „Heartstopper“ erschienen war, ploppten im Internet immer mehr Berichte von Menschen auf, deren Jugend-Trauma von der Show wieder ans Tageslicht geholt wurde – und die dadurch in eine regelrechte Spirale der Traurigkeit gerieten. Weil sie dadurch gezeigt bekommen, was sie in der eigenen Jugend verpassten.

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„Als ich aufwuchs, habe ich mich fast die gesamte Highschool-Zeit über versteckt“, schreibt etwa ein Zuschauer auf Reddit. „Die Menschen waren offenkundig homophob und allein der Gedanke, mich in dem Alter zu outen, machte mir Todesangst.“ Er sei glücklich, dass es Sendungen wie diese gibt – „denn ich hoffe, dass es den Schülern von heute nicht so schlimm geht wie vielen von uns. Ich wünschte auch, es hätte solche Shows schon gegeben, als ich jünger war – es hätte für viele von uns eine Menge verändern können.“

„Heartstopper“ erzählt die Liebesgeschichte der beiden englischen Schüler Nick und Charlie – doch so schön die Serie ist: Bei vielen Fans hinterlässt sie Spuren.
„Heartstopper“ erzählt die Liebesgeschichte der beiden englischen Schüler Nick und Charlie – doch so schön die Serie ist: Bei vielen Fans hinterlässt sie Spuren.Netflix

Ein Mann im Alter von 35 Jahren schreibt, dass er sich erst im Alter von 30 Jahren outete – und durch „Heartstopper“ in seine Jugend zurückversetzt wurde. „Es ist fast so, als hätte es mich zurück zur Schule gebracht – mit genau den gleichen Gefühlen, die ich damals empfand. Ich bin bis zu meinem 32. Lebensjahr nie mit jemandem ausgegangen und habe das Gefühl, dass ich mein gesamtes Leben bis dahin verschwendet habe, indem ich mir all die Erfahrungen und die Freude geraubt habe, die Charlie und Nick erleben.“

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Auch Frauen leiden nach „Heartstopper“ am „Heartstopper-Syndrom“

Aber auch Frauen sind vom „Heartstopper-Syndrom“ betroffen. „Ich glaube, das liegt daran, dass ich in der Schule oft gehänselt wurde. Es war so schlimm, dass ich einfach nicht zur Schule gehen wollte“, schreibt eine Zuschauerin. „Ich habe jemanden wie Nick als Teenager in der Schule wirklich vermisst, das steht fest. Einfach jemand, der nett zu mir stand und mich genauso liebte, wie ich damals war. Wenn ich daran denke, muss ich viel weinen. Natürlich denke ich ab und zu darüber nach, aber ich hätte nie gedacht, dass das eine so große Sache für mich ist.“ Auch hier zeigt sich: Die Serie schafft es, Traumata ans Tageslicht zu holen.

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Ob auch die zweite Staffel von „Heartstopper“ diese Wirkung erzeugen wird? Sie soll in der kommenden Woche auf Netflix erscheinen – und schon jetzt sind die Fans der Serie gespannt, wie sich die Geschichte zwischen Nick und Charlie, aber auch die Storys ihres Freundeskreises weiterentwickeln werden. Eine dritte Staffel soll ebenfalls folgen: Sie wurde bereits nach dem Erfolg der ersten Staffel von Netflix angekündigt.