Haustür öffnen, Möbel umstellen: Familie aus Leverkusen macht ihr Haus zum Wahllokal!
Die Familie verwandelt ihr privates Wohnzimmer regelmäßig in ein Wahllokal für die Anwohner in ihrer Gemeinde - und dafür gibt es einen Grund.

Es hört sich unglaublich an: In Leverkusen gibt es eine Familie, die an bestimmten Tagen für alle Menschen in der Umgebung die Haustür öffnet, die Möbel umstellt und die Räume verdunkelt. Der Grund: Familie Fabrizius verwandelt ihr privates Wohnzimmer regelmäßig in ein Wahllokal für die Anwohner in ihrer Gemeinde. Ein Projekt, für das es einen wichtigen Grund gibt.
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Zwei Europawahlen, zwei Kommunalwahlen, vier Bundestagswahlen und drei Landtagswahlen wurden im Wohnzimmer der Familie Fabrizius aus Leverkusen bereits abgehalten, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Der Grund: „Früher haben wir im Nachbardorf in einer Gastwirtschaft gewählt. Das hat sich aber wohl nicht mit dem Mittagessensgeschäft vertragen“, sagt Johannes Peter Fabrizius im Interview mit der Zeitung.
Familie öffnet Haustür und stellt Möbel um: DAS ist der verrückte Grund
Im Jahr 2009 habe man dann plötzlich kein Wahllokal mehr gehabt. „Als mir ein Freund, der Vorsitzender im Nachbarschaftsverein ist, beim Kegeln davon erzählte, meinte ich: Wo ist das Problem? Ich rede mit meiner Frau, dann können wir das Wohnzimmer ausräumen“, sagt Fabrizius. „Da liegen nur Fliesen, kein Teppichboden, kein Parkett. Da wird nichts groß zerstört. Seitdem machen wir das.“
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Wenn nun also eine Wahl ansteht, werden die Möbel umgestellt, die Sichtschutzwände drapiert und die Jalousien heruntergelassen. „Dass hinten draußen keiner schauen kann, wer wo sein Kreuz macht“, sagt der Wohnungsbesitzer. „Und davor gehen wir einmal am Bücherschrank entlang und gucken, ob darin verfängliche politische Literatur steht. Die Bücher entfernen wir am Wahltag, sodass uns niemand Wahlbeeinflussung vorwerfen kann.“
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Schräges Wahllokal in Leverkusen: Rund 200 Wähler kommen vorbei
Zwar gebe es in den vier Dörfern, die das Problem mit dem fehlenden Wahllokal betrifft, auch viele Briefwähler. Aber: Immerhin rund 200 Wähler kommen bei der Wahl vorbei, schätzt Fabrizius. Und natürlich nicht nur zum Wählen. Es sei auch immer Zeit für ein Schwätzchen, sagt der Rentner.
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„Da wird die Nachbarschaft gepflegt. Und manch einer fragt schon mal, ob wir Schnaps da haben. Dann wird eine Flasche aus dem Schrank rausgeholt, dann gibt's auch mal 'nen schönen Schnaps. Eine Schale mit Keksen und Bonbons steht auch bereit. Manche greifen sogar bei den belegten Brötchen für die Wahlhelfer zu.“ Die Wahlurne hat das Paar übrigens das ganze Jahr über im Keller stehen – und auch ausgezählt wird am Abend natürlich im Hause Fabrizius.
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