Prinz Frédéric von Anhalt belog die Behörden und sitzt deshalb im Hausarrest.
Prinz Frédéric von Anhalt belog die Behörden und sitzt deshalb im Hausarrest. Foto: Privat/Prinz von Anhalt

Beim Abflug aus Los Angeles flunkerte Frédéric von Anhalt, als man ihn fragte, warum er nach Deutschland fliege: „Ich will zu meinem Bruder, dem geht es nicht gut.“ Der Besuch fand nicht statt. Dafür zog der Prinz durch halb Europa. „Ungarn, Frankreich, Österreich, Bulgarien, Mazedonien, die Schweiz, Spanien, England – es war toll.” Alles andere als toll waren die Nachrichten aus Kalifornien. Maskenpflicht überall, fast alle Restaurants wieder zu. Kein Wunder, dass Frédéric seine Reise auf sechs Wochen ausdehnte. Und dafür büßt er jetzt. Mit Hausarrest.

Bei der Wiedereinreise in die USA musste er im Lufthansa-Jet ein Formular ausfüllen. Gefragt wurde, wo er überall gewesen war. Da wurde ihm die „Kranker Bruder“-Lüge zum Verhängnis. Gut und schön, dass er („wahrheitsgemäß“) verneinte, auf eine Virus-Infektion hindeutende Symptome zu haben, aber sein Mammut-Programm in neun europäischen Ländern löste bei den Grenzbehörden Corona-Alarm aus. „Mein Gepäck wurde konfisziert“, klagt von Anhalt. Zwar bekam er es zurück, aber erst, als man ihn damit per Heimatschutz-Transporter in seiner Eigentumswohnung am Wilshire Boulevard in Westwood absetzte.

Da steht der 76-Jährige jetzt unter Quarantäne: „Die prüfen, ob ich das Haus verlasse. Wenn ich es tue, werde ich bestraft.“ Dreimal darf er das in den nächsten zwei Wochen ungestraft tun. Doch nur, um sich in der um die Ecke liegenden Uni-Klinik Corona-Tests zu unterziehen.

Verständlich, dass er sich auf seine nächste Reise freut. Ende August soll es wieder nach Ungarn gehen. Dort zeige man Interesse daran, seiner vor fast vier Jahren verstorbenen Frau ein verspätetes Staatsbegräbnis zu geben. Und wenn das nicht geht, dann soll die Urne von Zsa Zsa Gabor, die im Moment noch auf dem Nachttisch ihres Witwers steht, zumindest auf dem Staatsfriedhof in Budapest beigesetzt werden. „Einen Stein für das Grab habe ich schon in Auftrag gegeben“, sagt der Prinz. Groß genug, dass darauf ein Stern wie auf dem Walk of Fame in Hollywood Platz findet – und auch Frédéric von Anhalts Name: „Ich komme ins selbe Grab.“