Dariusch F. wird nach den Schüssen ins Krankenhaus gebracht.
Dariusch F. wird nach den Schüssen ins Krankenhaus gebracht. Foto: TVNEwsKontor

Hamburg – Fünf Schüsse wurden im Sommer 2018 im Hamburger Szenekiez St. Pauli auf
den Rockerboss Dariusch F. abgegeben. Der Hells Angel brach zusammen, kam ins Krankenhaus und ist seither querschnittsgelähmt. Am Donnerstag endete der Prozess gegen ein Verschwörer-Trio. Sie alle wurden wegen
gemeinschaftlich versuchten Mordes in Tateinheit mit schwerer und gefährlicher Körperverletzung zu Haftstrafen verurteilt.

Dariusch F. vor dem Angriff.
Dariusch F. vor dem Angriff. Foto: privat

„Feiger Racheakt“

Der Hauptangeklagte, Mongols-Rocker Arasch R. (29) bekam eine lebenslange Haftstrafe aufgebrummt. Nach Ansicht des Gerichts soll er den Schützen aus dem Gefängnis heraus mit der Tat beauftragt haben. Sein Vater (73), der die Tat mit ihm geplant haben soll, muss neuneinhalb Jahre in den Knast. Der mutmaßliche Schütze, ein 27-jähriger Bulgare, der die Tat gegen eine Zahlung von 10.000 Euro ausgeführt haben soll, wurde zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt und in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen.

„Es handelt sich um einen feigen Racheakt basierend aus kulturell geprägten und übersteigerten Ehrvorstellungen“, sagte Richterin Jessica Koerner. Gut zwei Jahre zuvor waren Arasch R. und seine Freundin Lisa S.(25) Opfer eines ähnlichen Überfalls im Stadtteil Schnelsen geworden und hatten schwere Schussverletzungen erlitten. Lisa S., die ebenfalls an der Verschwörung beteiligt war, wurde im vergangen Sommer bereits zu zwölf Jahren Haft verurteilt.