Omikron verdrängt Delta
Hamburg ist Omikron-Hauptstadt – WARUM steigen die Zahlen im Norden so schnell?
Gerechnet auf 100.000 Einwohner sind in der Hansestadt mit Abstand die meisten Corona-Fälle auf Omikron zurückzuführen.

Erst Anfang Dezember, einen Tag nach Nikolaus wurde die Omikron-Variante in Hamburg zum ersten Mal offiziell nachgewiesen. Nach gut drei Wochen ist die Variante in der Hansestatd die dominierende. Nirgendwo sonst gibt es so viele Fälle der neuen Corona-Variante, gerechnet auf 100.000 Einwohner, wie in Hamburg.
218 Fälle gibt es in Hamburg laut RKI - auf 100.000 Einwohner gerechnet ist Hamburg damit Spitzenreiter. Außerdem werden derzeit weitere 1500 Verdachtsfälle untersucht. Vom Musterschüler zum Sorgenkind? Noch vor ein paar Wochen galt Hamburg und Schleswig-Holstein mit Niedrig-Inzidenzen und der niedrigsten Hospitalisierungsrate als pandemiefest. Jetzt häufen sich die schlechten Nachrichten: In Hamburg wurden schon zu Weihnachten die Kontakte auch für Geimpfte und Genesene eingeschränkt. Nur noch maximal zehn Personen dürfen privat zusammentreffen.
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Omikron kommt aus dem Norden
Auch in Schleswig-Holstein ist die Omikron-Variante ebenfalls bereits dominant und in Niedersachsen wird sie in jeder vierten Probe nachgewiesen. Bei den aktuellen Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein handelt es sich nach Angaben des Kieler Virologen Helmut Fickenscher inzwischen weit überwiegend um die Omikron-Variante. Es seien am Dienstag nur noch wenige Delta-Fälle nachgewiesen worden, sagte der Leiter des Instituts für Infektionsmedizin der Christian-Albrechts-Universität. Man müsse beobachten, ob das stabil sei oder ein tagesaktueller Ausreißer.
Die im Vergleich zu einigen anderen europäischen Ländern geringeren Infektionszahlen in Deutschland lassen sich nach Fickenschers Angaben mit der „angezogenen Handbremse“ hierzulande erklären. Großbritannien und Dänemark etwa hätten schon den Abschied von der Pandemie gefeiert, während in Deutschland frühzeitig die Maßnahmen wieder intensiviert worden seien. Das könne die Ausbreitung der Omikron-Variante bremsen, „aber natürlich nicht lange“.
Noch keine Explosion der Fallzahlen im Norden
Noch gebe es keine Explosion der Fallzahlen, und es sei spannend, ob die Prognosen von Statistikern einträten oder die Bevölkerung vernünftig genug sei, das zu verhindern. Dass sich Omikron sehr schnell gegen Delta durchsetze, sei der Beweis, dass die Variante ansteckender sei, sagte Fickenscher. „Allerdings wie hoch ansteckend, ist schwer zu bestimmen.“ Die wichtigste Information in diesem Zusammenhang sei: „Egal, ob es etwas mehr oder weniger ansteckend ist, die Maßnahmen wie Maske tragen, Abstand halten, Impfungen, Händedesinfektion oder Händewaschen sind nach wie vor wirksam und sinnvoll und zusammen mit Kontaktbeschränkungen auch ausreichend.“
Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach erläuterte, dass die ansteckendere Omikron -Variante vor allem in Norddeutschland zunehme. Sehr stark steigende Zahlen sehe man in Bremen, Hamburg , Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen, was teils auch mit Grenznähe zu Dänemark und den Niederlanden zu tun haben dürfte.
Bislang sehe man aber in Hamburg keine verschärfte Situation in den Krankenhäusern der Stadt, so ein Sprecher der Sozialbehörde. Auch in Schleswig-Holstein gibt es bisher nur wenige schwere Erkrankungen. Der Beobachtungszeitraum sei aber noch relativ klein, so Fickenscher. „Deshalb kann man noch nicht ausschließen, dass es sich noch schlimmer entwickeln könnte.“ Von 835 betroffenen Personen mussten Fickenschers Angaben zufolge bisher nur 10 ins Krankenhaus.
So viele Omikron Fälle gibt es in den einzelnen Bundesländern:
1. Hamburg 91 Omikron-Fälle pro 100.000 Einwohner / 1684 Fälle mit Omikron
2. Bremen 32 / 216 Fälle mit Omikron
3. Schleswig-Holstein 28 / 820 Fälle mit Omikron
4. Nordrhein-Westfalen 25 / 4481 Fälle mit Omikron
5. Bayern 18 / 2407 Fälle mit Omikron
6. Berlin 14 / 528 Fälle mit Omikron
7. Baden-Württemberg 12 / 1287 Fälle mit Omikron
8. Rheinland-Pfalz 9 / 355 Fälle mit Omikron
9. Brandenburg 7 / 188 Fälle mit Omikron
10. Hessen 7 / 413 Fälle mit Omikron
11. Niedersachsen 7 / 590 Fälle mit Omikron
12. Mecklenburg-Vorpommern 3 / 44 Fälle mit Omikron
13. Sachsen 2 / 70 Fälle mit Omikron
14. Saarland 2 / 17 Fälle mit Omikron
15. Sachsen-Anhalt 1 /18 Fälle mit Omikron
16. Thüringen 1 / 1 Fälle mit Omikron