Haben Sie sich schon mal gefragt, wie Menschen in der Vergangenheit Sex hatten? Stellen Sie sich vor, unsere Vorfahren waren prüde? Weit gefehlt! Sogenannte Sex-Historiker (also Historiker, die sich auf die Geschichte von Sex und Sexualität spezialisieren) haben es sich zum Beruf gemacht, herauszufinden, wie die wichtigste Nebensache der Welt in der Vergangenheit praktiziert wurde. Das wird schon mal skurril und überraschend. Sex-Historikerin Kate Lister deckt gegenüber der Sun die überraschende Sex-Geschichte auf.
Lust auf Sex: Spiel und Spaß im Bett hatte man schon in der Eiszeit
Sexspielzeuge waren auch unseren Vorfahren nicht fremd. Gefunden wurden sie im China der Qing-Dynastie (im 17. Jahrhundert) und in französischen Klostern im 18. Jahrhundert. Mit einem der ältesten Dildos können aber wir Deutsche uns brüsten. 2004 fanden Archäologen den Phallus von Schelklingen in der Höhle Hohe Fels bei Schelklingen im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg. Der Uralt-Dildo ist etwa 28.000 Jahre alt, stammt also aus der Eiszeit. Und damals wurde geklotzt, nicht gekleckert: Der gute Phallus ist 19,2 Zentimeter lang.

Spaß mit Peitsche: Die alten Italiener zeigen, wie's geht
Auch etwas heftiger durfte es bei unseren Vorfahren zugehen. Die ältesten Darstellungen von BDSM-Praktiken können im Tomba della Fustigazione, dem „Grab der Züchtigung“, eine etruskische unterirdische Grabkammer, bewundert werden. Das Grab stammt aus dem 6. Jahrhundert vor Christus und bekam seinen Namen von einer Malerei an der Wand, die zwei Männer darstellt, wie sie eine Frau peitschen, während sie Sex mit ihr haben.

Historisches Aphrodisiakum: Jedes Böhnchen ein...Erektiönchen?
So richtig prüde war man also in der Vergangenheit nicht unbedingt. Unseren Wissensstand hatte man früher natürlich trotzdem nicht. So glaubte man zum Beispiel, dass Erektionen dadurch ausgelöst wurden, dass der Penis sich mit Luft füllte. Und weil Bohnen bekanntlich für... sagen wir, rege Luftbewegungen im Intimbereich sorgen, galten sie als Aphrodisiakum.
Vom Doggy-Style zur Missionarsstellung
Etwas, das vielleicht überraschen mag, ist, dass Sexstellungen auch abhängig von Trends sind. Auch wenn zum Beispiel das Kamasutra, das vermutlich zwischen 200 und 300 nach Christus entstanden ist, zeigt, dass Menschen schon immer experimentierfreudig waren, hatte man damals doch am ehesten Sex in der Doggy-Stellung – eben, wie es die meisten anderen Tiere machen.
Die Missionarsstellung wurde erst dann zur „Standard“-Stellung, als die frühe katholische Kirche beschloss, dass es die einzige akzeptable Position sei. Alles andere sei sündhaft. So glaubte zum Beispiel Thomas von Aquin, ein italienischer Theologe aus dem 13. Jahrhundert, dass Geschlechtsverkehr auf „unnatürliche“ Weise ein Verbrechen gegen die Natur sei. ■