181 neue Lotto-Millionäre in einem Jahr
Gut getippt: Diese Gewinnzahl wird beim Lotto am häufigsten gezogen
Keine finanziellen Sorgen mehr, auf einen Schlag Lotto-Millionär werden: Das haben 2021 so viele Menschen in einem Jahr geschafft wie seit den 80ern nicht mehr. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit dafür verschwindend gering.

Wenn man doch nur vorher wüsste, welche Lottozahlen gezogen werden. Wer Lotto spielt, dürfte diesen Stoßseufzer kennen – und sich immer wieder darüber wundern, wie dicht man mit seinen Kreuzchen auf dem Lottoschein daneben liegen kann, ohne auch nur einen Euro zu gewinnen. Wie kann man sich helfen? Im vergangenen Jahr jedenfalls wurde die Gewinnzahl 15 beim Lotto-Klassiker „6 aus 49“ am häufigsten gezogen – dicht gefolgt von der 1. Auf dem dritten Platz lag die 10. Die Zahl, die seit der ersten Ziehung 1955 am seltensten gezogen wurde, ist die 45. Aber hilft das dem eigenen Glück auf die Sprünge?
Wohl kaum, denn nicht viele Dinge auf der Welt sind so unwahrscheinlich wie dies – auf einen Schlag Lotto-Millionär zu werden. Aber es passiert. Und 2021 auch noch so oft wie seit den 1980er- Jahren nicht: 181 neue Lotto-Millionäre erfreuten sich im vergangenen Jahr in Deutschland an ihren Gewinnen, 2020 waren es 145 Millionengewinne.
2020 waren es 145 Millionengewinne
Den höchsten Lottogewinn von je 90 Millionen Euro kassierten 2021 zwei Eurojackpot-Spieler aus Nordrhein-Westfalen und Hessen, wie der Deutsche Lotto- und Totoblock (DLTB) am Mittwoch in Hannover mitteilte. Ein weiterer Eurojackpot-Spieler aus Nordrhein-Westfalen gewann 73,7 Millionen Euro. Der mit rund 36 Millionen Euro vierthöchste Gewinn ging nach Niedersachsen – im Lotto „6 aus 49“.
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181 Millionäre, 90 Millionen Euro? Wie unwahrscheinlich das ist, erklärte der Mathematiker und Lotto-Experte Norbert Herrmann, der bis 2007 an der Uni Hannover lehrte, schon vor Jahren: Alle glaubten, sie seien irgendwann mal dran mit dem Gewinn, aber dafür sei die Zahl der Möglichkeiten viel zu groß. „Jeder Tipp ist gleich wahrscheinlich. Ein gewiefter Mathematiker hat auch keine Vorteile.“
Die meisten Millionengewinne flossen 2021 nach Baden-Württemberg (39), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (35) und Niedersachsen (26). 992-mal wurden in Deutschland Lottogewinne von 100.000 Euro und mehr an Glückspilze überwiesen – 2020 gab es dies noch 1094-mal. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr bundesweit 7,9 Milliarden Euro für Lotterien ausgegeben – das bedeutet im Vergleich mit 2020 einen leichten Rückgang um 0,3 Prozent.
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„Mit diesem Ergebnis sind wir zufrieden“, sagte Axel Holthaus, Geschäftsführer der seit Jahresbeginn federführenden Lotteriegesellschaft Lotto Niedersachsen. Die Spieleinsätze seien stabil und unterlägen den Jackpot-bedingten Schwankungen. Aufgabe werde sein, die Lotterieangebote vor dem Hintergrund des neuen Glücksspielstaatsvertrags „in einem zunehmend digitalen und wettbewerblichen Umfeld zu stärken“. Der Glücksspielstaatsvertrag trat am 1. Juli 2021 in Kraft. Er soll unter anderem den Jugend- und Spielerschutz gewährleisten und Schwarzmärkten entgegenwirken.

Tatsächlich setzten die Tipper 2021 rund 985 Millionen Euro über die Webseiten und Apps der Lottogesellschaften ein – eine Steigerung um 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch sei das Netz der rund 21.000 Annahmestellen in Deutschland nicht nur die wichtigste Stütze. Zusätzlich sei auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie ein Beitrag zur Unterstützung des ländlichen Raums geleistet worden, sagte Holthaus. „Die Annahmestellen sind oftmals Teil der verbliebenen Dorfläden, die auch kleine Gemeinden noch lebendig halten.“
Deutschlands beliebteste Lotterie blieb der Glücksspielklassiker „6 aus 49“: Mit einem Einsatz von rund 4 Milliarden Euro kam die Lotterie auf einen Anteil von 51 Prozent am Gesamtspieleinsatz. Den zweiten Rang der beliebtesten Lotterien verteidigte der in 18 Ländern angebotene Eurojackpot – mit Einsätzen von rund 1,4 Milliarden Euro und einem Anteil von 17,3 Prozent am Gesamteinsatz.
Wer aber profitiert bei den Lotterien immer? Es ist der Staat. Die Landeshaushalte kassierten rund 3,2 (2020: 3,1) Milliarden Euro an Steuern und Abgaben – für Wohlfahrt, Sport, Kultur, Denkmalpflege und Umweltschutz. Das bedeutet etwa 8,8 Millionen Euro pro Tag.