Debatte um die Shows der Rocker

Grüne fordern Absage von Rammstein-Konzerten! Kann eine Petition das verhindern?

Grünen-Frauensprecherin sagt, die Konzerte seien kein sicherer Ort für Frauen. Nun laufen auch mehrere Petitionen – für beide Seiten der Debatte.

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Till Lindemann ist der Frontmann von Rammstein.
Till Lindemann ist der Frontmann von Rammstein.Claudio Bresciani/TT/imago

Seit zwei Wochen macht die Band Rammstein Negativ-Schlagzeilen – und angesichts der Berichterstattung ist es nur wenig erstaunlich, dass immer wieder auch darüber diskutiert wird, ob die Konzerte der Band nicht abgesagt werden sollten. Nun gibt es rund um die Shows von Till Lindemann und seinen Kollegen einen Vorstoß in Wien: Hier wollen die Grünen erwirken, dass die Konzerte im Ernst-Happel-Stadion Ende Juli abgesagt werden. Dazu laufen auch mehrere Petitionen – eine unterstützt das Vorhaben, eine andere will die Absage verhindern.

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„Den Veranstaltern muss nach Bekanntwerden dieser schweren Vorwürfe klar sein, dass ein Konzert dieser Band kein sicherer Ort für Frauen ist“, sagte Wiens Grünen-Frauensprecherin Viktoria Spielmann in einem Bericht von puls24.at. „Solange die Vorwürfe nicht restlos geklärt sind, müssen diese Konzerte in Wien abgesagt werden.“

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Grüne wollen, dass Konzerte von Rammstein abgesagt werden

Hintergrund: Mehrere Frauen verbreiteten in den vergangenen zwei Wochen, dass es rund um Konzerte von Rammstein zu sexuellen Übergriffen gekommen sein soll. So seien junge Frauen für merkwürdige Aftershow-Partys rekrutiert worden. Doch die Band wehrte sich inzwischen.

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Die martialische Bühnenshow von Rammstein begeisterte die Fans.
Die martialische Bühnenshow von Rammstein begeisterte die Fans.dpa/Jens Koch/Rammstein

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„In den sozialen Netzwerken, insbesondere auf Instagram, Twitter und bei YouTube, wurden von diversen Frauen schwerwiegende Vorwürfe zulasten unseres Mandanten erhoben“, heißt es in einem Schreiben der Berliner Rechtsanwälte Simon Bergmann und Christian Schertz. „So wurde wiederholt behauptet, Frauen seien bei Konzerten von Rammstein mithilfe von K.o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr.“

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Petition will Absage der Konzerte von Rammstein verhindern

Kann es nun zu Absagen von Konzerten kommen? In Wien will eine Petition auf mein.aufstehn.at den Vorstoß der Grünen unterstützen. „Solange die Vorwürfe nicht geklärt sind, sind Konzerte der Band kein sicherer Ort für Besucher_innen. Wir appellieren deshalb an die Verantwortung der Veranstalter_innen Arcadia-Live sowie der Betreiber_innen des Ernst-Happel-Stadions und fordern: Wien darf mutmaßlichen Tätern #KeineBühne bieten – sagt die Rammstein-Konzerte ab“, heißt es dort. Knapp 4500 Menschen haben bereits dafür unterschrieben.

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Die Gitarristen Paul Landers und Richard Kruspe, in der Mitte Rammstein-Frontmann Till Lindemann.
Die Gitarristen Paul Landers und Richard Kruspe, in der Mitte Rammstein-Frontmann Till Lindemann.Christoph Soeder/dpa

Eine andere Petition auf change.org will verhindern, dass die Shows von Rammstein abgesagt werden. „Zehntausende von Menschen warten seit Monaten auf die Konzerte, die viel Geld gekostet haben. Anreise und Unterkunft sind meistens auch schon gebucht“, heißt es dort. „Und nun soll das ganze wegen unbewiesenen Vorwürfen gegen den Sänger Till Lindemann abgesagt werden.“ Bisher gibt es nur wenige Unterschriften – die Petition ist (Stand Freitag, 17.15 Uhr) aber auch erst seit einer Stunde im Netz verfügbar.

Werden Konzerte von Rammstein abgesagt? So sieht es in Berlin aus

Auch in Berlin wurde das Thema einer Absage der Konzerte von Rammstein bereits diskutiert. Am 16. und 17. Juli spielen Till Lindemann und seine Kollegen in der Hauptstadt. Berlins Kultursenator Joe Chialo sagte dem Tagesspiegel, dass ein generelles Verbot der Konzerte nicht durchzusetzen sei.

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Es besteht „kein rechtlicher Hebel“. Mitten in der Debatte seien nun mehrere Verhaltensgrundsätze ratsam. „Wir bewegen uns zwischen zwei sehr wichtigen Gütern: der Unschuldsvermutung als Teil der Menschenrechte auf der einen, dem Ernstnehmen von Vorwürfen und dem Recht auf Unversehrtheit auf der anderen Seite“, so Chialo. Die Vorwürfe der Frauen nehme er ernst.