Tragödie

Grotesker Namens-Streit um toten Sohn: Eltern veranstalten zwei unterschiedliche Beerdigungen

Bis über den Tod hinaus reicht der Streit zweier Eltern über ihr transidentes Kind.

Teilen
Symbolbild
SymbolbildFoto: Imago

Eine fürchterliche Tragödie im australischen Perth zieht weite Kreise. Als wäre es für die Eltern nicht schlimm genug, dass ihr 15-jähriger Sohn sich das Leben nahm. Der Vater hatte nie akzeptiert, dass das Kind sich als Junge fühlte. Die Mutter hatte die Transition ihres Kindes unterstützt. Nach dem Suizid ihres Kindes konnten sich die Eltern nicht auf eine gemeinsame Beerdigungsfeier einigen.

Sprichwörtlicher Stein des Anstoßes: Die Eltern stritten laut 7news.com.au darum, welchen Vorname der Grabstein des Kindes tragen sollte. Der Vater beharrte auf den in der Geburtsurkunde eingetragenen, weiblichen Vornamen. Die Mutter wollte dem Wunsch des Kindes entsprechen und dessen männlichen Vornamen auf den Grabstein setzen.

Jetzt lesen: Bedrängung und Mord: Transgender in Pakistan Hass und Gewalt ausgesetzt >>>

Die Folge: Es fanden zwei unterschiedliche Beerdigungszeremonien statt. Der Fall kam vors Familiengericht. Die Mutter des Kindes ist entschlossen, den Fall notfalls bis zum Obersten Gerichtshof zu bringen. Ihr Sohn "würde es hassen", dass ein falscher Name auf seinem Grabstein stehe.


HILFE-NUMMERN

Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Wenn Sie sich nicht im Familien- oder Freundeskreis Hilfe suchen können oder möchten – hier finden Sie anonyme Beratungs- und Seelsorgeangebote:
Telefonseelsorge: Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de
Kinder- und Jugendtelefon: Das Angebot des Vereins "Nummer gegen Kummer" richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Am Samstag nehmen die jungen Berater des Teams "Jugendliche beraten Jugendliche" die Gespräche an. nummergegenkummer.de. Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 – 44 35 09 821 zu erreichen. Ein Teil von ihnen spricht auch türkisch. mutes.de Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: Eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de