Klima-Promi vor Gericht

Widerstand gegen die Staatsgewalt – Greta Thunberg zu Geldstrafe verurteilt

Sie hatte sich bei einer Protestveranstaltung den Anweisungen der Polizei widersetzt.

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Großes Medieninteresse beim Erscheinen von Greta Thunberg vor Gericht in Malmö.
Großes Medieninteresse beim Erscheinen von Greta Thunberg vor Gericht in Malmö.imago/TT

Es ist glimpflich ausgegangen für Greta Thunberg, die am Montag im schwedischen Malmö vor Gericht stand. Ins Gefängnis muss die Klimaaktivistin nicht. Dafür muss Thunberg eine Geldstrafe zahlen, weil sie bei einem Protest in ihrem Heimatland die Anweisungen der Polizei nicht befolgte.

Wie die schwedische Nachrichtenagentur TT am Montag aus dem Gerichtssaal in Malmö meldete, wurde sie wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt zu 30 Tagessätzen von je 50 schwedischen Kronen (umgerechnet rund 4,30 Euro) verurteilt. Zudem muss sie 1000 Kronen (etwa 86,50 Euro) an einen Fonds zur Unterstützung von Gewaltopfern zahlen. Die Begleichung der Strafe dürfte für die Tochter wohlhabender Eltern kein Problem sein.

Thunberg hatte sich an der von der Umweltschutzgruppe Ta tillbaka framtiden (Die Zukunft zurückerobern) organisierten Aktion beteiligt, bei der die Aktivisten versuchten, Zu- und Abfahrten des Hafens von Malmö zu blockieren. Die Teilnehmer protestierten damit gegen die Nutzung fossiler Brennstoffe. Thunberg weigerte sich damals, auf Weisung der Polizei den Ort der Blockade zu verlassen.

„Wir wollen nicht nur zuschauen, sondern die Infrastruktur für fossile Brennstoffe physisch stoppen. Wir holen uns die Zukunft zurück“, schrieb Thunberg damals im Onlinedienst Instagram.

Staatsanwältin rechnete mit Geldstrafe für Greta Thunberg

Thunberg drohte nach schwedischem Strafrecht eine Höchststrafe von bis zu sechs Monaten Haft. Staatsanwältin Charlotte Ottosen sagte jedoch der AFP, dass diese Art von Vergehen üblicherweise mit einer Geldstrafe belegt würde.

Thunberg hatte als 15-Jährige damit begonnen, sich freitags während der Unterrichtszeit vor das schwedische Parlament in Stockholm zu setzen und so für effektivere Klimaschutzmaßnahmen zu demonstrieren. Ihr wöchentlicher Streik weitete sich in wenigen Monaten zur globalen Protestbewegung Fridays for Future aus. Ihre Schulstreiks beendete Thunberg im Juni, da sie ihren Abschluss gemacht hatte.

Die junge Aktivistin prangert regelmäßig Regierungen in harschen Worten dafür an, dass sie nicht genug gegen die Klimaerwärmung täten.