Das Gift der s. g. Geigenspinne ist hochgefährlich. Es zersetzt Fleisch.
Das Gift der s. g. Geigenspinne ist hochgefährlich. Es zersetzt Fleisch. Biologisches Institut der Nationalen Autonomen Universität von Mexico (UNAM)

Dieses langgliedrige kleine Ungeheuer scheint direkt einem Horrorfilm entsprungen zu sein. Lange haarige Beine und ein dicker brauner Körper, auf den ersten Blick unterscheidet sich die Spinne aus Mexico nicht wirklich von ihren deutschen Verwandten. Doch auch wenn sie gewöhnlich aussieht, ihr Gift kann Menschenfleisch zersetzen.

Der Biss der Geigenspinne zersetzt einige Zeit danach Menschenfleisch mit bis zu 40 Zentimeter großen Wunden

Die Wirkung ist verheerend. Nicht nur an der Bissstelle, sondern bis zu vierzig Zentimetern drumherum zersetzt das Toxin Fleisch und lässt es verwesen. Ein Biss der hochgefährlichen „Loxosceles Tenochtitlan“ (umgangssprachlich: Geigenspinne) reicht somit, um große Wunden zu verursachen.

Zwar soll der Spinnenbiss nicht tödlich sein. Jedoch dauert die Heilung des befallenen Gewebes Monate. Und eine riesige Narbe erinnert dann für immer an den schmerzhaften Biss. Für Kinder kann die „Loxosceles Tenochtitlan“ allerdings sehr gefährlich werden, denn das Gift wird durch den Blutkreislauf transportiert und kann dort die roten Blutkörperchen zerstören.

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Eigentlich soll die haarige Geigenspinne eher von der schüchternen Sorte sein. Aber bei Bedrohung kann sie sehr schnell zubeißen. Vorsicht ist geboten bei den weiblichen Exemplaren, denn die sollen doppelt so giftig sein wie ihre männlichen Artgenossen.

Die neue Gattung der Spinnenart wurde von Universitätsprofessor Alejandro Valdez-Mondragon und seinen Studenten der National Autonomous University of Mexico entdeckt. Die Spinne kommt auf allen Kontinenten vor – auch bei uns in Europa.  Aufgrund von Klimawandel und Handel kann sie durchaus auch hier ein Zuhause finden, wenn es wärmer und feuchter wird. Vorwiegend wurde sie jedoch in Mittel- und Südamerika gesichtet.

Sie lebt in Häusern und liebt Müll

Wohl fühlen sich die giftigen Krabbler in unseren  Häusern, vor allem in Möbeln, Ritzen, zwischen den Kleidern oder in Betten. Und sie fühlt sich von Müll sehr angezogen. Überall dort, wo es genug Nahrung gibt und angenehme Temperaturen. Deshalb sollten wir unsere Häuser frei von Müll und sauber halten.

Die Ammen-Dornfingerspinne ist in Deutschland auf dem Vormarsch. Und sie ist giftig. Normalerweise ist die Spinne im Mittelmeerraum anzutreffen. Allerdings lässt sich das nachtaktive Tier in Häusern kaum blicken.
Die Ammen-Dornfingerspinne ist in Deutschland auf dem Vormarsch. Und sie ist giftig. Normalerweise ist die Spinne im Mittelmeerraum anzutreffen. Allerdings lässt sich das nachtaktive Tier in Häusern kaum blicken. verbraucherschutz.com

Tatsächlich gibt es noch weitere sehr giftige Spinnen, die inzwischen auch in Berlin und Brandenburg heimisch sind. Die Ammen-Dornfingerspinne ist so ein Exemplar. Allerdings hält sie sich lieber draußen in der Natur, z. B. in Wiesen auf.