Mannheim: Die Feuerwehr kühlt eine Container, der mit 200 Fässern Hydrosulfit gefüllt ist, nach einem Chemieunfall. Auf dem Werksgelände ist am Dienstag Flüssiggas aus einem Seecontainer ausgetreten.
Mannheim: Die Feuerwehr kühlt eine Container, der mit 200 Fässern Hydrosulfit gefüllt ist, nach einem Chemieunfall. Auf dem Werksgelände ist am Dienstag Flüssiggas aus einem Seecontainer ausgetreten. dpa/Dieter Leder

Giftalarm auf einem Mannheimer Werksgelände. Die Feuerwehren der Stadt sind im Großeinsatz - unterstützt von Wasserschutz-Polizei, dem Technischen Hilfswerk. Aus einem Container tritt seit Dienstag Flüssiggas aus. Durch eine chemische Reaktion entstanden giftige Dämpfe. Der Seecontainer wird mit Wasser gekühlt, um die austretenden Dämpfe zu verringern. Zeitweise stand eine 150 Meter hohe Rauchwolke über dem Unglücksort.

Der Chemieunfall ist durch die Selbstentzündung einer in einem Überseecontainer gelagerten Substanz ausgelöst worden. Bei der ausgetretenen Chemikalie aus einem von knapp 200 Fässern handele es sich um ein leicht reaktives, schon sehr altes Bleichmittel für Textilien, erläuterte Linda von dem Bussche, Leiterin Sicherheit & Umwelt BASF Ludwigshafen. In dem für die Türkei gedachten Behälter war nach ihren Worten Hydrosulfit. Es sei ein bedauerlicher Fall, der sehr selten sei. Der Chemiekonzern werde sich mit der Frage auseinandersetzen, wie dies in Zukunft zu verhindern sei.

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Zwei Polizisten nach Chemieunfall in Klinik

Rund 16 Polizisten waren bei dem Vorfall im Mannheimer Mühlauhafen durch die giftigen Dämpfe verletzt. Sie klagen über Reizhusten und gerötete Augen. Zwei Beamte kamen zur Behandlung in ein Krankenhaus.

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Mannheim: Durch die Havarie wurden giftige Substanzen frei.
Mannheim: Durch die Havarie wurden giftige Substanzen frei. dpa/PR-Video

Luftmessungen durch die Feuerwehr

Auch nach mehr als einem Tag war der Einsatz der Kräfte von Polizei und Feuerwehr am Mittwochnachmittag noch nicht beendet. Es gehe darum, den Container weiter zu kühlen, um die Reaktionen in ihm beherrschbar zu machen. Dieser Zustand werde bei Temperaturen von unter 50 Grad erreicht.

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Für Betroffene ist ein Bürgertelefon unter der Nummer 0621 2936370 eingerichtet. Der Notruf solle frei gehalten werden.