Gestohlene Fahrräder weiterverkauft?
Mehrere Beamte sollen von der Polizei beschlagnahmte Räder über einen Verein zu Geld gemacht haben. Ermittelt wird in über 1000 Fällen.

In Leipzig wird gegen Polizisten im Zusammenhang mit gestohlenen Fahrrädern ermittelt. Im Juli 2019 sei bekannt geworden, dass sich eine Beamtin der zentralen Ermittlungsstelle für Fahrradkriminalität bei der Polizeidirektion Leipzig der Untreue beziehungsweise Vorteilsgewährung verdächtig gemacht habe, erklärte eine Polizeisprecherin am Donnerstag. Die Polizistin war als Asservatenbeauftragte bei der Polizeidirektion tätig. Das Landeskriminalamt übernahm demnach die Ermittlungen. Ein Anfangsverdacht bestehe auch gegen weitere Polizeibeamte in Leipzig.
Die Polizeisprecherin bestätigte damit einen Bericht der "Dresdner Morgenpost". Dem Bericht zufolge sollen die beschlagnahmten Fahrräder über einen Verein weiterverkauft worden sein, auch an Polizeibeamte. Insgesamt sollen dem Bericht zufolge über vier Jahre hinweg mehr als tausend Fahrräder von Polizisten illegal verkauft worden sein. Der Polizeisprecherin zufolge wurden alle betroffenen Bediensteten innerhalb der Polizeidirektion "so schnell wie möglich umgesetzt". Die Ermittlungszentrale für Fahrraddiebstähle wurde bereits im vergangenen Jahr aufgelöst.