Prozess in Trier
Versuchter Raub von 18-Kilo-Goldschatz: Angeklagter gesteht: Ich stand Schmiere
Im Oktober 2019 stiegen zwei Männer ins Rheinische Landesmuseum ein und malträtierten den Glasquader über dem Goldschatz mit roher Gewalt. Beute machten sie nicht. Nun steht ein Mann vor Gericht.

Auf mehr als 2500 römische Münzen aus purem Gold hatten sie es abgesehen: Nach dem versuchten Raub des Trierer Goldschatzes aus dem Rheinischen Landesmuseum hat am Dienstag der Prozess gegen einen der mutmaßlichen Täter begonnen. Die Anklage wirft dem 28-Jährigen vor dem Landgericht Trier versuchten schweren Bandendiebstahl vor: Mindestens zwei Mittäter seien noch unbekannt, sagte Staatsanwalt Volker Blindert.
Die Täter wollten Gold im Wert von 600.000 Euro rauben
Christoph Rühlmann, der Verteidiger des angeklagten Niederländers, sagte zunächst, sein Mandant werde sich weder zur Person noch zu den Vorwürfen äußern, wenig später brachte der Anwalt doch ein Geständnis hervor. „Er hat Schmiere gestanden“, erklärte der Jurist. Der 28-Jährige sei aber selbst nicht im Museum gewesen: Zwei andere Täter hätten derweil versucht den Goldschatz an sich zu nehmen.
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Das Geständnis ist Teil einer verfahrensabkürzenden Absprache, die nach der Anklageverlesung zwischen Staatsanwaltschaft und Verteidigung erfolgte. Demnach soll der Niederländer dann eine Freiheitsstrafe zwischen zweieinhalb und dreieinhalb Jahren bekommen, sagte die Vorsitzende Richterin Petra Schmitz.

Über ein Baugerüst stiegen die Täter ins Museum ein
Laut Anklage sollen zwei Täter aus der Gruppe in der Nacht zum 8. Oktober 2019 über ein Baugerüst ins Museum eingestiegen sein. Sie hätten ein Fenster aufgehebelt und eine massive Tür mit einem Vorschlaghammer eingeschlagen, um ins Münzkabinett zu kommen, sagte Blindert. Trotz brachialer Gewalt gelang es ihnen aber nicht, den Kubus aus Panzerglas über den Goldmünzen zu öffnen.
Sie flüchteten ohne Beute, da die Alarmanlage ausgelöst worden war und die Polizei kam. Ein Dritter – offenbar der Angeklagt – soll draußen gestanden und die beiden gewarnt haben. Der Angeklagte war anhand einer DNA-Spur, die an einer am Tatort zurückgelassenen Sporttasche gesichert wurde, ermittelt worden. Aufgrund eines europäischen Haftbefehls wurde er in den Niederlanden festgenommen und Mitte Dezember 2020 an Deutschland ausgeliefert.
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Der Trierer Goldschatz war 1993 überraschend bei Bauarbeiten für ein Parkdeck in der ehemaligen Römerstadt gefunden worden. Bei den Münzen mit einem Gewicht von 18,5 Kilo handelt sich um den weltweit größten Goldschatz der römischen Kaiserzeit. Er ist das Aushängeschild des Museums in Trier. Der Wert des Schatzes werde auf 10 Millionen Euro geschätzt, der Materialwert liege bei 600.000 Euro.