Tausende Satelliten könnten bald auf die Erde krachen.
Tausende Satelliten könnten bald auf die Erde krachen. Mark Garlick/Science Photo Library/Imago

Eine absolute Horrorvorstellung könnte wahr werden! Tausende Satelliten könnten in den nächsten Jahren auf die Erde krachen oder unkontrolliert durchs All steuern! Wie der Technologie-Journalist Andrew Orlowski im britischen Telegraph schreibt, werden viele Satelliten aus einer niedrigen Erdumlaufbahn in den nächsten Jahren außer Betrieb gehen und zur Erde stürzen.

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Einer der Gründe dafür könnte ausgerechnet Elon Musk sein! Denn der Gründer der Raumfahrtfirma SpaceX hat mit dessen Schwesterfirma Starlink eine riesige Anzahl von Satelliten in den niedrigen Orbit (Low Earth Orbit) geschossen. Die Massenproduktion hat die Kosten für Satellitennetzwerke drastisch sinken lassen.

Tausende neue Satelliten sollen gelauncht werden

Satelliten-Launches sind billig und zuverlässig geworden. Sie bringen Internet in entlegene Regionen ohne Kabel. Kunden für die LEO-Satellitenverbindungen könnten neben entlegenen Regionen besonders auch die Schifffahrt und der Flugverkehr sein.

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Mehr als 10.000 Satelliten der neuen Generation seien bereits ins All geschossen worden. Und es sollen Tausende weitere folgen. Starlink allein will 30.000 Satelliten betreiben. Das Kuiper Project von Amazon plant mit 7774 Satelliten, OneWeb aus Großbritannien plant mehr als 6000 ins All zu schicken. Insgesamt sollen bis zu 50.000 Satelliten die Erde umkreisen.

Eine SpaceX-Rakete startet in Cape Canaveral mit 56 Starlink-Satelliten ins All.
Eine SpaceX-Rakete startet in Cape Canaveral mit 56 Starlink-Satelliten ins All. Joe Marino/UPI Photo/Imago

LEO-Satelliten haben kürzere Lebensdauer

Doch ein Problem ist damit hausgemacht: Denn die neuen Satelliten sind vergleichsweise kurzlebig. Herkömmliche Satelliten kommen 15 Jahre ohne Wartung aus. Doch das Krypton-Gas in den günstigeren LEO-Satelliten reicht nur für rund fünf Jahre. Mit dem Gas werden die Satelliten auf Kurs gehalten. Nach Verbrauch des Gases sind die die Satelliten nur noch ein Haufen unkontrollierbarer Schrott. Die Gravitation in einer Niedrigumlaufbahn ist höher. 

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Und damit können sie auch gefährlich werden. Geht eine Firma pleite, kann sich das Problem sogar beschleunigen. Die Steuerung der Satelliten fällt aus, weil niemand mehr dafür zuständig ist. Dann könnten sogar Hunderte Satelliten auf einmal unkontrolliert durchs All schiffen und abstürzen oder mit anderen Satelliten kollidieren. Wichtig sei deswegen, dass die Satelliten sich rentieren würden.

Sonnenstürme und andere Probleme können zum Crash führen

Daneben sind auch Umwelteinflüsse ein Problem. So schoss SpaceX im Februar 2022 49 Satelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn. Durch einen Sonnensturm verlor die Firma aber innerhalb von weniger Tagen bereits 40 der Satelliten. „Die sich aus der Umlaufbahn entfernenden Satelliten stellen kein Kollisionsrisiko mit anderen Satelliten dar und verglühen konstruktionsbedingt beim Wiedereintritt in die Atmosphäre“, hieß es damals in einer Pressemitteilung. Die Firma beruhigte, dass dadurch „keine Trümmer aus der Umlaufbahn entstehen und keine Satellitenteile auf den Boden treffen“.

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Die Firmen reagieren auf die Bedrohung. SpaceX und die US-Raumfahrtbehörde Nasa haben bereits einen Vertrag unterschrieben, um Kollisionen zu vermeiden. Experten wie der Raumfahrtforscher Benjamin Silverstein fordern daher mehr Regulierung, um die Gefahr von Unfällen zu vermeiden. „Die internationale Gemeinschaft hat Regeln für die Vermeidung von Kollisionen zu Lande, zur See und in der Luftfahrt aufgestellt. Es ist höchste Zeit, ähnliche Regeln für die Erdumlaufbahnen aufzustellen.“