Waitzstraße in Hamburg
Deutschlands Rumms-Straße Nr. 1: Schon mehr als 20 Autos krachten hier in Schaufenster
Kein Scherz: In einer Hamburger Einkaufsstraße verwechseln Autofahrer immer wieder Gas und Bremse. Und demolieren einen Laden nach dem anderen. Jetzt soll es Abhilfe geben.

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott bekanntlich nicht zu sorgen: Eine Ladenstraße im Hamburger Stadtteil Groß Flottbek ist einsamer Spitzenreiter völlig überflüssiger Autounfälle. Denn hier krachen immer wieder Pkw in Schaufensterscheiben – bereits über 20 Mal. Können die Menschen hier einfach nicht Auto fahren?
Zuletzt – an einem Donnerstag Ende Oktober – krachte eine 81-Jährige mit ihrem Polo in ein Juweliergeschäft. Sie wollte rückwärts einparken. Stattdessen fuhr sie rückwärts über den Gehweg und „in das Schaufenster“, wie die Polizei meldete. Was blieb, war ein Trümmerfeld. Und, wenn man sich auf der Straße umschaut, die zunächst absurd klingende Frage: Passiert das hier wohl öfters?

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Ja! Die Scheiben des gegenüberliegenden Friseursalons sind mit gestrichenem Holz und Firmenlogo bedeckt. Im Juli fielen sie einer 70-jährigen Autofahrerin zum Opfer.
Die Hamburger Waitzstraße und ihre Scherbenhaufen
Die Waitzstraße ist im Norden berühmt-berüchtigt und erfährt nun bundesweite Aufmerksamkeit, die sie sich lieber erspart hätte. Das Blumengeschäft, die Bank, die Weinhandlung, die Reinigung, der Optiker – sie alle standen schon vor einem Scherbenhaufen. Die Liste ließe sich fortsetzen. Zuletzt eben traf es den Juwelier, der erst kurz zuvor neu ausgebaut worden war. Immer wieder brettern Autofahrer vor- oder rückwärts in die kleineren Läden. Meist seien es ältere Menschen, Frauen und Männer bunt gemischt, Autos aller Marken gehen dabei drauf. Häufigste Ursache: Die Fahrer verwechseln Gas und Bremse.

Erst 2017 hatte die Stadt die Ladenstraße für rund zwei Millionen Euro umbauen lassen. Schicke Sitzmöbel als Abgrenzung zur Straße sollten die Unfallserie stoppen – dies gelingt aber nicht.
Jetzt fährt die Stadt härteres Geschütz auf: Vollstahlpoller sollen den Spuk beenden. 600 Kilogramm schwere Fundamente verankern sie in der Erde. Die ersten wurden vergangene Woche eingesetzt. Einem Gutachten zufolge sollen die Poller Autos mit einem Gewicht von bis zu zwei Tonnen aufhalten können. Kostenpunkt: 150.000 Euro. Aber dafür müssen die Ladenbesitzer dann wenigstens nicht mehr um ihre Schaufenster fürchten.
