„Frozen Zoos“: Wie Tiefkühl-Tiere das Artensterben verhindern können
In San Diego ist eine ganz besondere Art von Zoo, in dem man keine Tiere beobachten kann

Manchmal tun wir Dinge und wissen selbst nicht wieso. So ging es Kurt Benirschke, Wissenschaftler an der „University of California San Diego“, als er sich dazu entschloss, die DNA von vor dem Aussterben bedrohten Tieren zu sammeln. Er hatte keinen konkreten Plan, was er mit seiner Sammlung anfangen will, er dachte nur, er könnte vielleicht in der Zukunft die Tiere retten. Und damit hatte er auch tatsächlich recht.
Der sogenannte „Frozen Zoo“ ist mit 1200 genetischen Proben die größte Sammlung von DNA von solchen Arten. Bereits vier Spezies konnten mithilfe des genetischen Materials, das in dem Institut aufbewahrt wurde, geklont werden. Im Jahre 2020 konnte ein Przewalski-Fohlen namens „Kurt“ erfolgreich geklont werden, das erste Tier seiner Art.
Diese DNA-Proben waren lange Zeit relativ nutzlos, da die notwendigen Technologien, um die Arten wieder zurück ins Leben zu rufen, einfach nicht existierten. Das hatte sich im Jahre 1996 geändert, als das berühmte Schaf „Dolly“ erfolgreich geklont wurde. Seitdem ist es Wissenschaftlern gelungen, vier bedrohte Arten mit der vom Frozen Zoo zur Verfügung gestellten DNA wieder ins Leben zu rufen: Den Gaur, auch indischer Bison genannt, den Banteng, ein Südostasiatisches Wildrind, das Przewalski-Pferd und den Schwarzfußiltis.
„Dolly“ änderte alles
Benirschke verstarb 2018, aber sein Erbe wird weitergeführt. Lange Zeit war der „Frozen Zoo“ in San Diego der Einzige seiner Art. Mittlerweile sind aber auch andere Zoos nach dem Vorbild Benirschkes entstanden. Das ist auch dringend nötig, denn die Uhr tickt für viele vom Aussterben bedrohten Arten.
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Einen Jurassic Park wird es nicht geben, trotzdem ist die Forschung wichtig
Natürlich bestehen weiterhin Probleme mit dem Klonen. So überleben die Tiere meist nicht lange. Einfach wie in Jurassic Park eine neue Spezies ins Leben zurück zu klonen, können wir also noch nicht. Das Ziel ist es eher, den Genpool von bestimmten Arten zu vergrößern, indem man neue Tiere zur Paarung bereitstellt. Denn wenn nur wenige Exemplare von einer Spezies zur Verfügung stehen, bestehen oft Probleme infolge von Inzucht, was den Gen-Pool weiter schwächt.
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Benirschkes ungewöhnliche Idee könnte zahlreiche Tierarten zu retten und die Artenvielfalt unseres Planeten aufrecht erhalten.