Sieben Jahre Gefängnis : Frau unter der Dusche erdrosselt, weil sie kein Bier holen wollte
Ehemann sagte im Prozess: „Sie hat mich beleidigt. Ich habe sie geliebt und liebe sie immer noch.“ Er wurde zu fast sieben Jahren Gefängnis verurteilt.

Das Bonner Landgericht hat einen Rentner wegen der Tötung seiner Ehefrau zu sechs Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Der frühere Tüv-Manager wurde am Mittwoch des Totschlags und der Körperverletzung schuldig gesprochen. Er hatte in einer Nacht im Mai 2020 seine 65 Jahre alte Frau nach einem Streit in der Dusche mit einem Nylonseil erdrosselt. 44 Jahre waren die beiden verheiratet.
„Ein Mann, der so korrekt war, dass er nicht mal falsch geparkt hat, erdrosselt seine Ehefrau - eine unvorstellbare Tat“, so der Kammervorsitzende Klaus Reinhoff.
Im Urteil wurde die Tat als „äußerst“ brutal beschrieben. Der 67-jährige Angeklagte müsse seine Frau mindestens vier Minuten lang stranguliert haben, bis sie tot war. Anschließend befestigte er die Enden des Seils an der Duscharmatur, um den Anschein zu erwecken, seine Frau habe sich selbst getötet. Die Richter schlossen nicht aus, dass der Mann wegen einer „depressiven Episode“ und durch eine starke Alkoholisierung bei der Tat vermindert steuerungsfähig war.
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Der Angeklagte hatte die Tötung im Prozess gestanden. Zu Details wollte er sich nicht äußern. Er sagte nur: „Sie hat mich beleidigt. Ich habe sie geliebt und liebe sie immer noch.“ Kurz vor der Tat hatte er sich ein teures Auto gekauft und beschlossen, an die Côte d’Azur nach Südfrankreich zu ziehen. Seine Frau, die noch als Arzthelferin arbeitete, hatte sich allerdings gegen die Pläne gestellt. Sie soll sich Sorgen um ihren Mann gemacht haben, da er sich seltsam verändert habe.
In der Untersuchungshaft hatte der Angeklagte erzählt, dass er am Tatabend bei seiner Frau eine weitere Flasche Bier geordert habe. Sie habe ihm aber erklärt, er solle sein Bier selber aus dem Keller holen oder jemanden besorgen, der das für ihn erledige. Daraufhin soll er in die Garage gegangen sein und das blaue Seil geholt haben.
Die 65-Jährige machte sich große Sorgen um ihren Mann: Ihre letzte WhatsApp-Nachricht an ihre Chefin: „Mein Mann holt sich das siebte Bier aus dem Kühlschrank und hat die versteckte Salami gefunden.“ Als Beleg, dass er nicht blind ist. Dann wurde sie getötet.