Frau plante Rache 20 Jahre lang und vergiftete ihre Opfer mit Facebook-Gewinnspiel
Sie gewannen Schokolade und Rum. Am Ende war ein Mann tot und vier Frauen schwer vergiftet.

Sie freuten sich über Pralinen und eine Flasche Rum – am Ende war ein Mann tot und vier Frauen mit schweren Vergiftungen im Krankenhaus.
Was nach einer Lebensmittelpanne klingt, war eine fiese Vergiftungsaktion einer enttäuschten Ex-Freundin. Wie die Polizei der Region Kiew in der Ukraine mitteilte, soll eine 35-jährige Frau aus Rache an zwei Ex-Partnern rund 20 Jahre lang das Verbrechen geplant haben.
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Frau starte Facebook-Gewinnspiel um Ex-Freunde zu vergiften
Dafür startete die Frau ein Facebook-Gewinnspiel und sandte ihren ahnungslosen Opfern gratis Schokolade und Rum zu. Doch die waren mit dem Gift Thallium versehen, einem seltenen, aber hoch toxischen Stoff, der häufig zum Tod führt.
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Auf die Spur der wütenden Verflossenen war die Polizei deshalb gekommen, weil zwei ähnliche Fälle in verschiedenen Städten registriert wurden. So hatte ein Mann sich mit schweren Beschwerden in einem Krankenhaus in Iwankiw in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt gemeldet.
Opfer bekamen am Namenstagen Geschenke
Der Tote mit dem Namen Valentin bekam zum Valentinstag eine Nachricht über den Messenger Viber. Seine Telefonnummer sei in einer Gewinnspielziehung bei Facebook gelandet und habe einen Preis gewonnen. „Nach ein paar Tagen bekam er tatsächlich eine Flasche Rum, die er nach und nach zu konsumieren begann, und drei Pralinen“, so Andrij Nebytow, Leiter der Polizei der Region Kiew in einem Video der Polizei.
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Doch das Geschenk war fatal. „Nach kurzer Zeit wurde er krank und kam in eine Klinik.“
Wie die Polizei später herausfand, waren zuvor bereits vier Frauen mit einer Thallium-Vergiftung in ein Krankenhaus der Stadt Fastiv eingeliefert worden. „Am 2. Februar hatte ich Namenstag und beschloss, meine Freunde zum Feiern einzuladen“, so Inna, eine der vergifteten Frauen in einem Video der Polizei. „Wir tranken eine Flasche Rum, die ich am Tag zuvor bei einer Verlosung gewonnen hatte.“
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Frauen fielen die Haare aus
Damit nahm das Unheil seinen Lauf. „Nach ein paar Tagen wurde uns allen übel. Meine Brust fing an zu brennen und mein Körper war taub. Mein Freund und ich fuhren nach Kiew, wir wurden auf die Intensivstation gebracht“, berichtet das Opfer.
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Der Mann, der derweil in Iwankiw behandelt wurde, hatte weniger Glück. Die Ärzte führten reihenweise Tests bei Opfer Valentin durch. „Er konnte nicht mehr gehen, sein Zustand verschlechterte sich, er hörte auf zu essen, zu schlucken. Er konnte kein normales Wasser trinken. Sein ganzer Körper war praktisch gelähmt“, so eine Sprecherin der Polizei.
Opfer starb qualvoll an Thallium-Vergiftung
Die Mediziner bestellten sogar einen der bekanntesten Toxikologen des Landes hinzu. Der diagnostizierte zwar die Thallium-Vergiftung und es wurde eilig ein Gegenmittel bestellt. Doch es war schon zu spät. Valentin starb qualvoll innerhalb einer Woche an dem Gift. Er wurde 38 Jahre alt.
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Die vier Frauen überlebten den Giftanschlag nur, weil das Opfer Inna die Flasche Rum mit drei weiteren Frauen teilte. Doch auch sie leiden bis heute an den Folgen. Lange Zeit konnten sie nicht laufen, schlucken, verloren sogar ihre Haare! Mittlerweile können sie laut Angaben der Opfer wieder gehen. Aber nur „jeweils drei bis fünf Minuten“, wie ein weiteres Opfer mit dem Namen Halyna berichtet.
Potenzielle Opfer stammten aus dem gleichen Ort
Auf die Spur der Verdächtigen kamen die Ermittler, weil der Freund einer der Frauen aus dem gleichen Ort stammte wie der Tote. „Sie stammen aus demselben Dorf, eigentlich aus derselben Straße“, so eine Polizeisprecherin. Die Ermittler durchsuchten Videos von Überwachungskameras und fanden Bilder einer Frau, die Pralinen und Flaschen mit Rum in einem Supermarkt gekauft hatte. Sie stammte ebenfalls aus dem gleichen Ort wie die Opfer.

Die Polizisten fanden bei einer Befragung heraus, dass eine der Ex-Freundinnen des Toten habe abtreiben lassen. Bei einer Befragung des Mannes einer der vergifteten Frauen stellte sich heraus, dass auch er eine Beziehung mit der Verdächtigen hatte. Zudem soll er im August letzten Jahres bereits ein Paket mit einem vergifteten Geschenk erhalten haben. Die Dosis sei aber wohl niedriger gewesen.
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Die mutmaßliche Täterin wurde in der vergangenen Woche festgenommen. Sie bestreitet die Vorwürfe, macht bisher aber keine weiteren Aussagen dazu. Bei einer Verurteilung droht ihr lebenslängliche Haft.