Laut Erkenntnissen von Forschern kommt das Borna-Virus von der Feldspitzmaus, die in Mitteleuropa weit verbreitet ist.
Laut Erkenntnissen von Forschern kommt das Borna-Virus von der Feldspitzmaus, die in Mitteleuropa weit verbreitet ist. Foto: imago/Blickwinkel

Noch immer leiden viele Länder weltweit unter der Corona-Pandemie, die Gefahr ist noch nicht gebannt – da kommt bereits die nächste Schreckensmeldung: In Sachsen-Anhalt wurde das Bornavirus bei einem Menschen nachgewiesen: Die Frau, um die es geht, habe bereits Ende 2020 Symptome verspürt, sei aktuell nicht mehr ansprechbar. Was ist das für ein Virus, wo kommt es her – und droht uns jetzt die nächste Pandemie?

Immer wieder infizieren sich Menschen mit dem gefährlichen Virus

Bereits in den vergangenen Jahren hatte es mehrere Fälle gegeben. So hieß es in einem Bericht aus dem Jahr 2020, dass sich in den vergangenen Jahren weit mehr Menschen in Deutschland mit dem Virus infiziert hätten als gedacht. Der Erreger sei in Bayern in aufbewahrten Hirnproben verstorbener Patienten nachgewiesen worden, berichten Forscher des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) und der Universität Regensburg.  Insgesamt starben demnach seit 1995 mindestens 14 Menschen an der Gehirnentzündung, die das Virus verursacht.

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Erstmals beim Menschen nachgewiesen wurde es im Jahr 2018 – hier kann das Virus schwere Gehirnentzündungen auslösen. Das Virus war über einen langen Zeitraum nur bei Nutztieren, etwa bei Schafen und Pferden, bekannt. Allerdings hat das Virus seinen Ursprung bei der Feldspitzmaus, die in Mitteleuropa weit verbreitet ist. Vermutet wird, dass diese das Virus über Speichel, Urin und Kot ausscheidet und Tiere wie Schafe und Pferde auf Feldern und Wiesen damit in Kontakt kommen.

Nicht völlig geklärt ist bisher auch, wie sich das Virus auf den Menschen überträgt .Laut Berichten sei naheliegend, dass es durch den direkten Kontakt mit infizierten Tieren passiere. Das kann aber auch auf anderen Wegen geschehen – etwa über freilaufende Hauskatzen, die Spitzmäuse jagen. Laut Robert-Koch-Institut sei eine Übertragung von Mensch zu Mensch aber unwahrscheinlich.

Zu den Symptomen der Erkrankung gehören Kopfschmerzen und Fieber

Besonders dramatisch aber sind mehrere Infektionen aus den Jahren 2018 und 2019. Unter anderem hatten sich drei Menschen über eine Organspende mit der tödlichen Krankheit angesteckt, weil sie eine Niere beziehungsweise die Leber eines Infizierten aus Bayern bekommen hatten. Nur einer von ihnen überlebte die Krankheit, allerdings mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen.

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Zu den Symptomen gehören laut Medizinern Kopfschmerzen und Fieber – allerdings nur im Anfangsstadion. Schreitet die Infektion weiter voran, kann es auch zu Störungen des Bewegungs- oder Sprachapparates oder zu Verwirrtheit kommen, im weiteren Verlauf kann der Patient in ein Koma fallen. In jedem Fall ist die Krankheit gefährlich: Von den bisher bekannten Bornavirus-Fällen verliefen alle bis auf eine Ausnahme tödlich.