Frankreich: Erneut Risse in Atomkraftwerken entdeckt – eines ist nur wenige Kilometer von Deutschland entfernt
Nie hat Frankreich so wenig Kernenergie produziert wie im vergangenen Jahr. Das lag vor allem an der Dürre. Nun kommen neue Probleme hinzu.

Während in Deutschland in Diskussionen über Atomenergie immer wieder auf Frankreich verwiesen wird, wo die Technologie auf breiter Fläche eingesetzt wird, macht diese unseren westlichen Nachbarn immer wieder Probleme. Im vergangenen Sommer konnten wegen der Dürre zahlreiche Kraftwerke nicht betrieben werden, weil Flüssen das Wasser fehlte, dass die Kraftwerke zum Kühlen brauchten - und nun machen Risse an zwei Atomreaktoren Sorgen.
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Risse in Atomreaktoren: Diese Standorte sind betroffen
Wie die französische Behörde für Atomsicherheit (ASN) am Donnerstagabend mitteilte, seien die neuerlichen Risse „nicht unerheblich“. Betroffen seien ein Reaktor im Atomkraftwerk Penly im Norden des Landes und ein weiterer Reaktor in Cattenom in Ostfrankreich.
Erst am Dienstag hatte die ASN bekanntgegeben, dass in Penly ein ungewöhnlich langer und tiefer Riss in einem Leitungsrohr entdeckt worden sei. Es ist der bislang größte entdeckte Korrosionsschaden in einem französischen Atomreaktor.
Atomkraft in Frankreich: So wenig Strom wie lange nicht
Wegen anhaltender Probleme mit seinem alternden Atompark hatte Frankreich im vergangenen Jahr so wenig Strom produziert wie seit drei Jahrzehnten nicht. Präsident Emmanuel Macron will noch während seiner Amtszeit den Grundstein für die ersten beiden von sechs neuen Atomreaktoren legen, die just in Penly gebaut werden sollen.
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Wann diese ans Netz gehen können, ist noch völlig unklar. Die Bauzeiten von Kernkraftwerken variieren zwischen rund zehn Jahren und einer Dauer von bis zu 30 Jahren. Die Unterschiede kommen durch Genehmigungsverfahren, aber auch durch örtliche Gegebenheiten zustande. Klima- und Umweltschützer sehen den Neubau von Atomkraftwerken kritisch. Sie bemängeln, dass der Neubau der Anlagen Geld verschlinge, das dringend für den Ausbau erneuerbarer Energien benötigt wird.
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