Mithilfe von pflanzlichem Fleisch aus einem 3D-Druck-Verfahren will eine Firma aus Israel unsere Ernährung revolutionieren.
Mithilfe von pflanzlichem Fleisch aus einem 3D-Druck-Verfahren will eine Firma aus Israel unsere Ernährung revolutionieren. Imago/Bihlmayerfotografie

Eines ist sicher: Wenn wir die Klimakrise aufhalten wollen, können wir nicht weiterleben, wie wir es bisher gemacht haben. Besonders der Turbo-Konsum, der in Deutschland und vielen anderen Ländern des Westens lange Zeit Staatsräson gewesen ist, wird realistisch gesehen nicht weitergehen können, wollen wir das erklärte 1,5-Grad-Ziel noch einhalten. Während freilich ein Großteil der CO2-Emissionen durch die Industrie versursacht werden, werden auch einzelne Menschen nicht um Veränderungen herumkommen. Das betrifft die Mobilität, aber auch das Essen. Fleisch im Überfluss gilt als wahrer Klima-Killer, eine vegane Ernährung hingegen kann viel CO2 einsparen. Doch um mehr Menschen von einer veganen Ernährung zu überzeugen braucht es gute Ersatzprodukte – und die werden immer besser. Einen Meilenstein will nun eine Firma aus Israel setzen.

Fleisch aus Pflanzen:

Redefine Meat heißt die Firma, die nun schon seit einer Weile komplett tierfreies Fleisch aus rein pflanzlichen Inhaltsstoffen herstellt und von sich behauptet, besser zu sein, als die Konkurrenz. Ihr Erfolgsgeheimnis: Der 3D-Drucker. Und der macht aus Pflanzen-Proteinen, pflanzlichem Fett, Flüssigkeit und weiteren Zutaten veganes Fleisch. Hack, Kebab, Wurst, aber auch eine Lammnuss oder eine Rindernuss gibt es schon. Ein Grillspieß und ein Minutensteak sollen bald folgen.

„Unsere Maschine ersetzt die Kuh und den Metzger“, sagte Eshchar Ben-Shitrit vor einiger Zeit im Interview mit der Wirtschaftswoche. So sei ein Genuss möglich, der weder den Tieren noch der Umwelt schade.

Und der Kunde soll es kaum mitbekommen. Ben-Shitrit erzählte von einem Test mit einem Food Truck in Tel Aviv. „90 Prozent der Kunden dachten, es handele sich um gewöhnliches Fleisch“, sagt der Unternehmer. Um das zu ermöglichen hat Redefine Meat mit einem großen israelischen Fleischhändler zusammengearbeitet. Mehrere Köche und Fleischer hätten ihr Knowhow eingebracht, heißt es zudem in einem Image-Video. Außerdem seien Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz zum Einsatz gekommen.

Fleisch aus Pflanzen: Darum schwört Redefine Meat auf 3D-Druck

Dem 3D-Drucker kommt im Prozess zudem eine ganz besondere Aufgabe zu. Denn diese Technologie ermögliche „die Herstellung exakter Strukturen, mit denen die Muskel- und Fettstrukturen von Fleischstücken reproduziert werden können“, heißt es auf der Homepage. Er biete„ die Flexibilität, verschiedene Formen, Größen oder Kombinationen von ‚Fett‘ und ‚Muskeln‘ zu drucken“.

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Während die pflanzliche Fleischalternative in Israel, Großbritannien und den Niederlanden schon in vielen Restaurants erhältlich ist, ist sie laut dem Unternehmen in Deutschland nur im Berliner Hotel Orania erhältlich, zudem soll bald ein Restaurant in Frankfurt am Main mit dem pflanzlichen Fleisch beliefert werden. Ursprünglich war ein Start auf dem deutschen Markt für das Jahr 2023 erwartet worden. Im Supermarkt sind die Produkte noch nicht erhältlich. Das soll sich aber in den kommenden Jahren ändern.