Vor 25 Jahren, am 14. März 2000, feierte der Film „Erin Brockovich – Eine wahre Geschichte“ mit Julia Roberts in der Hauptrolle seine Weltpremiere. Die echte Erin Brockovich, eine geschiedene Mutter mit drei Kindern, machte im Jahr 1993 in Kalifornien Schlagzeilen, als sie ohne eigene juristische Ausbildung einer Rechtsanwaltskanzlei half, einen spektakulären Fall zu gewinnen.
Deren Klage gegen die Elektrizitätsfirma Pacific Gas and Electric (PG&E) wegen illegaler Mülllagerung brachte den betroffenen Familien 333 Millionen Dollar (373,3 Millionen Euro) ein. Die höchste Entschädigungssumme, die je in der Geschichte der USA verhängte wurde. Seitdem Urteil im Jahr 1996 hat sich viel im Leben der ehemaligen Anwaltsgehilfin getan.

Die Geschichte wurde später mit Julia Roberts in der Hauptrolle verfilmt und wurde zu einem Kassenschlager: Alleine in den USA spielte „Erin Brockovich“ 126 Millionen Dollar ein. Roberts gewann einen Oscar für ihre Darstellung der alleinerziehenden Mutter.
Julia Roberts bekam für die Rolle einen Oscar
Von der Rekordentschädigungssumme von 333 Millionen US-Dollar entfiel rund ein Drittel der Summe auf die Kanzlei Masry & Vititoe, 2,5 Millionen US-Dollar soll Brokovich erhalten haben. Damit wurde die alleinerziehende Mutter dreier Kinder, die keine Rechtsausbildung besaß, quasi über Nacht zur Millionärin. Und gewann an Popularität, die vier Jahre später durch Steven Soderberghs Verfilmung ihres Lebens noch mehr zunahm.

Erin Brockovich-Ellis wurde am 22. Juni 1960 in Lawrence (US-Bundesstaat Kansas) als Erin L. E. Pattee geboren. Sie ist eines von vier Kindern des Wirtschaftsingenieurs Frank Pattee (1924–2011) und der Journalistin Betty Jo O’Neal (1923–2008). Sie erwarb einen Associate Degree im Kunstgewerbe am Wade College in Dallas (US-Bundesstaat Texas) . Danach beteiligte sie sich an Schönheitswettbewerben und wurde 1981 Miss Pacific Coast. Den Nachnamen Brockovich hat sie aus ihrer kurzen zweiten Ehe (1989–1990).
Im Film hat die heute 64-Jährige einen kurzen Auftritt als Kellnerin Julia. Doch auch abseits der Leinwand wusste sie ihre Bekanntheit zu nutzen: Brockovich wechselte ins Fernsehen und moderierte unter anderem die Sendung „Challenge America With Erin Brockovich“ für ABC sowie „Final Justice“ auf dem CBS-Kanal Zone Reality.

Zudem veröffentlichte sie mehrere Bücher, darunter „Take It From Me: Life's A Struggle, But You Can Win“, das es auf die Bestsellerliste der „New York Times“ schaffte. Gleichzeitig engagierte sie sich weiterhin für Verbraucherrechte und deckte Missstände auf – ein Einsatz, der ihr zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen einbrachte. Im Rahmen der Dokumentation „Last Call at the Oasis“ von Regisseurin Jessica Yu, die sich mit der globalen Wasserkrise beschäftigt und in der auch Brockovich mitwirkt, reiste die heutige Verbraucherschützerin 2012 zu den Internationalen Filmfestspielen in Berlin.
Heute setzt sich Brockovich-Ellis auf vielen Ebenen gegen Unrecht und Missstände ein. Sie gründete das „Community Healthbook“, eine Plattform, die Betroffenen von Umweltskandalen hilft, sich zu vernetzen und gegenseitig zu unterstützen. Zudem hostet sie den Podcast „Superman’s Not Coming“, in dem sie gemeinsam mit Gästen über den täglichen Kampf gegen Umweltvergehen und soziale Ungerechtigkeiten spricht. Ihr aktuelles Buch trägt denselben Titel und widmet sich der Verschmutzung des (Trink-)Wassers in den USA. ■