Schlamm, so weit das Auge reicht. Der starke Monsun-Regen hat das Land völlig aufgeweicht. Und dann kam es zur Katastrophe. Erdrutsche im Süden Indiens begruben fast hundert Menschen, viele wurden verletzt. Es seien bisher 93 Todesopfer geborgen worden, teilte am Dienstag die Regionalregierung des Bundesstaates Kerala mit. Rund 250 Menschen seien aus den Schlammmassen gerettet worden, mehr als 120 von ihnen mussten ins Krankenhaus gebracht werden.
„Das ist eine der schlimmsten Naturkatastrophen, die unser Bundesstaat je erlebt hat“, sagte am Dienstag Keralas Regierungschef Pinarayi Vijayan bei der Verkündung der Opferzahlen.
Indien: Retter suchen nach Überlebenden im braunen Schlamm
Vom Katastrophenschutz veröffentlichte Bilder aus dem für seine Teeplantagen bekannten Distrikt Wayanad zeigten sich durch Schlamm und Geröll kämpfende Einsatzkräfte auf der Suche nach Überlebenden und Opfern. Häuser waren von braunem Schlamm überzogen und Autos zerstört. Die Rettungsarbeiten wurden durch blockierte Straßen erschwert.

Ausgelöst wurden die Erdrutsche durch heftige Monsun-Regenfälle in Kerala. Die Katastrophenschutzbehörde warnte am Dienstag, dass neue Unwetter und Stürme drohten.
Premierminister Narendra Modi erklärte im Onlinedienst X, er habe der Regierung in Kerala „jede mögliche Hilfe“ zugesagt. Außerdem sagte er den Familien der Opfer Hilfszahlungen von umgerechnet 2200 Euro zu.

In Südasien gibt es von Juni bis September immer wieder Monsun-Regenfälle, die wichtig zum Auffüllen von Wasservorräten sind. Sie sorgen jedoch auch regelmäßig für Überschwemmungen und Zerstörung. Forschern zufolge führt der menschengemachte Klimawandel zu stärkeren und schwerer vorauszusagenden Regenfällen. ■